Wie ist die Welt? Sechs langjährige Vereinsmitglieder zeigen ihren Erfahrungsschatz und ihre Weltanschauung. In stilistisch unterschiedlicher Ausprägung werden Weltbilder, Lebensansichten und Denkweisen gegenübergestellt. Die Antworten auf den Ausstellungstitel sind sehr persönlich, gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie nicht primär auf die Kunst abzielen, sondern auf die Wirklichkeit. „Gleichsam im verwandten Wechsel folgen die unterschiedlichen stilistischen Ausdrucksweisen dem Postulat des Malers Paul Cezanne, dass man nicht nach der Natur, sondern parallel zu dieser arbeiten müsse“ so der Kunstwissenschaftler Ulrich Kavka. Wir laden Sie herzlich ein, diese sechs künstlerischen Weltsichten in unserer Ausstellung zu erleben.
Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:
Samstag, 10. August 2024, 16:00, Künstlerinnengespräch
Sonntag, 25. August 2024, 13:00 – 18:00, Finissage mit Umtrunk
Kurzbiografien:
Emerita Pansowowa, 1967 – 72 Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Viola Schill, 1968 – 76 Studium der Bildhauerei an der UdK Berlin
Vera Schwelgin, 1969 – 74 Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
Eva Moeller, 1979 – 1985 Studium der Malerei an der UdK Berlin
Irmgard Merkens, 1979– 1984 Studium der Malerei an der UdK Berlin
Nadja Siegl, 2002 – 2004 Studium der Fotografie an der Ruhr-Universität Bochum
Zum Verein der Berliner Künstlerinnen 1867
Die Gründung des Vereins 1867 war eine Pionierleistung von Künstlerinnen. Der Verein unterhielt eine eigene Kunstschule und erwarb dazu 1893 ein eigenes Haus in der Potsdamer Straße. Künstlerinnen wie Käthe Kollwitz und Paula Modersohn-Becker erhielten an der Zeichen- und Malschule des Vereins eine akademische Ausbildung, die Frauen bis 1919 an den Kunstakademien verwehrt wurde. Der VdBK 1867 trug dazu bei, dass auch Frauen eine fundierte künstlerische Ausbildung, soziale Absicherung und Ausstellungs- und Verkaufsmöglichkeiten erhielten.
Nach langen Jahren ohne Domizil, hat der Verein heute in der Eisenacher Straße 118 neue Ausstellungsräume und setzt sich mit seinem regen Ausstellungsprogramm generationsübergreifend für die Präsenz und Gleichstellung von Berliner Künstlerinnen ein. Er pflegt aber auch sein kulturelles Vermächtnis und zeigt die Werke seiner historischen Mitglieder nicht nur im Kontext ihrer zum Teil tragischen Schicksale, sondern mit Blick auf ihre künstlerische Qualität und ihren Beitrag zur damaligen Kunstszene.
Wie ist die Welt?
26. Juli 2024 – 25. August 2024