
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst

Berlin, 12053
Art der Einrichtung:
Kunsthalle
2013
Beschreibung:Seit 2016 zeigt das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst wechselnde Ausstellungen internationaler Gegenwartskunst. Neben Malerei, Skulptur, Installation und Performance bilden Film- und Videopräsentationen einen weiteren Schwerpunkt in der Programmatik des Hauses.
Seit 2016 zeigt das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst wechselnde Ausstellungen internationaler Gegenwartskunst. Neben Malerei, Skulptur, Installation und Performance bilden Film- und Videopräsentationen einen weiteren Schwerpunkt in der Programmatik des Hauses. Das KINDL versteht sich als Produktions- und Diskussionsort zeitgenössischer Kunst und reagiert dabei auch auf jüngere künstlerische Entwicklungen. Die Ausstellungsprojekte werden von einem umfangreichen Diskurs- und Vermittlungsprogramm begleitet, das zur aktuellen Debatte beitragen möchte. Im Februar 2020 übernahm Kathrin Becker die künstlerische Leitung von Gründungsdirektor Andreas Fiedler. Der inhaltliche Fokus ihrer Arbeit liegt auf dem Zusammenspiel von gesellschaftlichen Fragestellungen und Kunst als kommunikativer Raum, der einen kritischen Blick auf die Phänomene einer globalisierten Gegenwart ermöglicht.
Der Gebäudekomplex des KINDL – ein ehemaliges Brauereigebäude – verfügt über mehr als 1.600 qm Ausstellungsfläche, die für thematische Ausstellungen und Soloprojekte genutzt werden. Für das imposante Kesselhaus mit seinen rund 20 Metern Höhe und Seitenlänge und den an den Wänden erhaltenen Spuren vorheriger Nutzung haben internationale Künstler*innen ortsspezifische Arbeiten realisiert, bisher Emma Talbot (2023 / 2024), Mona Hatoum (2022 / 2023) Alexandra Bircken (2021 / 2022), Nik Nowak (2020 / 2021), Bettina Pousttchi (2019 / 2020), Thomas Scheibitz (2018 / 2019), Haegue Yang (2017 / 2018), David Claerbout (2016 / 2017) und Roman Signer (2014 / 2015). Die drei Etagen des ehemaligen Maschinenhauses bieten auf jeweils rund 400 qm Ausstellungsflächen für Einzel- und Gruppenausstellungen sowie den 2020 neu eingerichteten M1 VideoSpace. Im ehemaligen Sudhaus bewirtet heute das „Café Babette“ die Besucher*innen – in den wärmeren Monaten auch im Biergarten „Babette’s Garden“ unter schattigen Platanen auf dem Vorplatz.
Das KINDL möchte mit seinen Ausstellungen und seinem Diskurs- und Vermittlungsprogramm breite Publikumsschichten erreichen, um die Fragestellungen zeitgenössischer Kunst und die Herangehens- und Produktionsweisen von Künstler*innen zu diskutieren. Vorträge, Gespräche mit Künstler*innen, Podiumsdiskussionen, Lesungen, Symposien, Führungen, Workshops und ein vielseitiges Bildungsprogramm bieten ein niedrigschwelliges Angebot mit dem Ziel, das Bewusstsein für gesellschaftliche Prozesse zu fördern und das KINDL in seiner unmittelbaren Umgebung im Neuköllner Rollbergkiez zu verankern.
Story:Das heutige Industriedenkmal wurde zwischen 1926 und 1930 nach dem Entwurf der Architekten Hans Claus und Richard Schepke im Stil des Expressionismus erbaut. Das Sudhaus der Brauerei mit den sechs riesigen Sudpfannen aus Kupfer – damals die größten Europas – war einst als „Palast Berliner Bierkultur“ bekannt. Nach seiner teilweisen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es in den frühen 1950er Jahren unter dem Kinoarchitekten Gerhard Fritsche, der in Berlin auch das Kino „Zoo Palast“ gestaltete, wieder aufgebaut. Der Umbau des unter Denkmalschutz stehenden Ensembles aus Maschinenhaus, Sudhaus, Turm und Kesselhaus zu einem Zentrum für zeitgenössische Kunst ist der visionären Idee von Salome Grisard und Burkhard Varnholt zu verdanken, die den Gebäudekomplex 2011 erwarben und sorgfältig sanieren ließen. Durch historisch-sensible Umbaumaßnahmen – etwa die Erschließung der einzelnen Ausstellungsebenen durch ein Foyer mit Außentreppe in Sichtbeton und Glas – wurde ein moderner, vielfältig nutzbarer Präsentationsort für Kunst geschaffen und zugleich der industrielle Charakter des Gebäudes erhalten.
Besonderheiten:Das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst arbeitet gemeinnützig. Sämtliche Einnahmen fließen direkt in den Ausstellungsbetrieb zurück.
Den Grundstein für nachbarschaftliche Kooperationen im Bereich Vermittlung bildet das 2017 initiierte Projekt "Die Blauen Bücher". Seither besuchen Kinder der direkt an das KINDL angrenzenden Hermann-Boddin-Grundschule in einer auf die gesamte Grundschulzeit angelegten Zusammenarbeit in regelmäßigen Abständen die Ausstellungen im Haus. Spielerische Workshops laden zu einer nachhaltigen Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst ein. Kontinuierliche Besuche des Hauses ermöglichen Eigenkompetenz und Empowerment gegenüber Kunstinstitutionen. Ihre kreativen Gedanken, Ideen und Gefühle setzen die Kinder in den speziell angefertigten sogenannten Blauen Büchern um. Im Laufe der Zeit werden Die Blauen Bücher zu einer Art Tagebuch der KINDL-Besuche. Mit dem Ende der Grundschulzeit werden sie den Schüler*innen ausgehändigt.
Die Kooperation mit dem 2023 in Neukölln gegründeten KinderKultur-Club erweitert das Kunstvermittlungsangebot des KINDL um ein außerschulisches partizipatives Format. Die teilnehmenden Kinder sind eingeladen, das KINDL regelmäßig zu besuchen und hinter die Kulissen der Institution zu schauen. Kurator*innen, Ausstellungstechniker*innen und Künstler*innen gewähren den Club-Kindern Einblicke in ihre Arbeit und lassen sie die Prozesse des Ausstellungsmachens – von der Idee und dem leeren Raum bis hin zur Eröffnung – miterleben. Während des Projekts entstehen künstlerische Arbeiten, die im Rahmen einer Mitmach-Ausstellung während des KinderKulturMonats präsentiert werden. Durch die Zusammenarbeit mit Unterkünften für Geflüchtete in Neukölln werden bei dem Projekt Kinder angesprochen, deren gesellschaftliche Teilhabe besonders erschwert ist.
Angebote:Ein wichtiges Beispiel für die integrative Vermittlungsarbeit des KINDL ist sein Angebot an Schulklassen aus dem Bezirk. Vor Ort treffen sich im Rahmen eines innovativen Bildungsprojekts die „KINDL-Kinder“, Schüler*innen aus der direkten Nachbarschaft, zu regelmäßigen Workshops, die sich über mehrere Jahre und Klassenstufen hinweg erstrecken.
Kunstart:
Verschiedenes
Kunststil:
Sonstiges
Künstlername:
Alexandra Bircken, Alfredo Jaar, Bettina Pousttchi, Haegue Yang, Mona Hatoum, Nik Nowak, Roman Signer, Thomas Scheibitz
- Es wurden keine Ergebnisse gefunden.