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Kohlfurter Strasse 41/43
Berlin,
10999
+49 30 2624284
Art der Einrichtung:
_Galerie
Gründungsjahr:1991
Beschreibung:Die Galerie Barbara Weiss in Kreuzberg zeigt vor allem Künstler, die sich kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Umbrüchen auseinandersetzen. Wie zum Beispiel der amerikanische Maler und Videokünstler Jonathan Horowitz, der in seinen Arbeiten die Werbewelt des Konsums in neue Zusammenhänge stellt und sie so verfremdet, dass der Betrachter vor den Kopf gestoßen wird.
Neben der Extrem Konzeptualistin Maria Eichhorn und der Videokünstlerin Heike Baranowsky zählen auch ältere Zeitgenossen wie Niele Toroni und Thomas Bayrle zu ihrem anspruchsvollen Programm.
Die Galerie Barbara Weiss in Kreuzberg zeigt vor allem Künstler, die sich kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Umbrüchen auseinandersetzen. Wie zum Beispiel der amerikanische Maler und Videokünstler Jonathan Horowitz, der in seinen Arbeiten die Werbewelt des Konsums in neue Zusammenhänge stellt und sie so verfremdet, dass der Betrachter vor den Kopf gestoßen wird.
Neben der Extrem Konzeptualistin Maria Eichhorn und der Videokünstlerin Heike Baranowsky zählen auch ältere Zeitgenossen wie Niele Toroni und Thomas Bayrle zu ihrem anspruchsvollen Programm.
Story: In Essershausen, Thomas Bayrles Rückzugsort, blühen den ganzen Sommer über die Geranien.
Für seine Ausstellung Gerani / Pavesi, die die Galerie Barbara Weiss anläßlich des diesjährigen Gallery Weekends mit großer Freude eröffnet, werden diese Blüten zum Leitmotiv neuer Werke.
Rigide Straßenstrukturen aus grauer Kartonage, die man zuletzt in seinem Werk Carmageddon, 2012 als monumentales Wandrelief auf der documenta 13, 2012 in Kassel gesehen hat, werden in zwei Wandobjekten zunächst nur zaghaft, dann doch bestimmter von grünen, rankenden Pflanzen durchbrochen. Sie erobern sich ihren Raum zurück, indem sie den Asphalt aufspalten und alles Gebaute überziehen und überwuchern.
Geranio 1-5, 2015, und Yellow Rose of Texas, 2015, bezeichnen sechs offene Wandkästen, in denen Bayrle die Verwobenheit zwischen organisch Gewachsenem und industriell Geschaffenem noch deutlicher inszeniert. Bayrle zeichnet, diesmal in feinen grau, hellblau und weißen Gouachen, die Pflanzen mit all ihren Blüten und Verästelungen. Wie vom Winde verweht wiegen sich darüber die aus Karton gebauten fliegenden Autobahnfragmente und ahmen in ihren Windungen pflanzliche Formen nach.
Auf einem Tisch in der Mitte der Ausstellung zeigt Bayrle eine weitere Werkgruppe. Ausgangspunkt ist das 1947 von Mario Pavesi gegründete Unternehmen der in Italien landesweit verbreiteten Autobahnraststätten Autogrill. Über dem fließenden Verkehr schweben mit Reisenden gefüllte „Restaurantriegel“, wie Bayrle sie nennt. Sie faszinieren ihn seitdem, er 1958 das erste Mal mit dem Auto nach Italien gefahren ist. Dabei wird der Autogrill in Anlehnung an sein filmisches Werk Autobahnkreuz, 2007/08, zu einer alles überspannenden Mautstation in der Form eines Christus am (Autobahn)Kreuz. In eines der Objekte, dem Gerano Pavesi / church, 2015, ist zwischen zwei Fahrbahnen eine Kapelle eingeschlossen. Ein eingebauter Schiebemechanismus sorgt dafür, dass die Autofahrer auf ihren Sitzen von der Straße direkt in den Andachtsraum manövriert werden können: Bayrles humorvolle Zukunftsvision der modernen Autobahnkirche.
Die Ausstellung wird ergänzt durch Stempelbilder aus den späten 1980er Jahren. Mit dieser Geste schlägt Bayrle einen gekonnt selbstreferentiellen Bogen und zeigt, dass jegliche Auseinandersetzung auf formaler und inhaltlicher Ebene mit Massenphänomenen und Superformen ihn damals wie heute begeistern.
Bayrles Werke wurden in Ausstellungen internationaler Museen und Institutionen gezeigt, u.a. Portikus, Frankfurt/Main (1990, 1994); Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main (2002, 2006); Museum Ludwig, Köln (2008); Museu d’Art Contemporani, Barcelona und Musée d’art Moderne et Contemporain, Genf (2009). Er nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, darunter documenta, Kassel (1964, 1977, 2005, 2012); von hier aus, Düsseldorf (1984) und war zu diversen Biennalen eingeladen, darunter Venedig (2003, 2009), Guangzhou (2005), Berlin (2006), Gwangju (2006, 2010), Tbilis (2007), Sydney (2008) und Busan (2012). Die Retrospektive Thomas Bayrle: All-in-One wurde 2013/14 an vier verschiedenen Stationen gezeigt: Wiels, Brüssel; MADRE-Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Neapel; Baltic Centre for Contemporary Art, Gateshead und Institut d´art contemporain Villeurbanne/Rhône-Alpes.
Kunstart:
Malerei, Papierarbeiten, Skulptur
Kunststil:
Contemporary Art - Zeitgenössische Kunst
Künstlername:
Andreas Siekmann, Ayse Erkmen, Berta Fischer, Boris Mikhailov, Christine & Irene Hohenbüchler, Collier Schorr, Deimantas Narkevičius, Friederike Feldmann, Geta Brătescu, Harun Farocki, Heike Baranowsky, John Miller, Jonathan Horowitz, Laura Horelli, Mai-Thu Perret, Maria Eichhorn, Mary Heilmann, Monika Baer, Nicole Eisenman, Niele Toroni, Raoul De Keyser, Rebecca Morris, Roman Signer, Susanne Paesler, Suse Weber, Thomas Bayrle
Angaben zur Lage: Die Galerie Barbara Weiss sitzt nach Jahren in der Potsdamer Straße sowie anschließend der Zimmerstraße mittlerweile unweit des Kottbusser Tores in einer Gegend, die zu den noch etwas raueren Ecken im längst so schicken Kreuzberg gehört, in einer ehemaligen Lampenfabrik in einer Seitenstrasse der Kottbusser Dammes.
ÖffnungszeitenMontag geschlossenDienstag von 11 bis 18 UhrMittwoch von 11 bis 18 UhrDonnerstag von 11 bis 18 UhrFreitag von 11 bis 18 UhrSamstag von 11 bis 18 UhrSonntag geschlossen