Update Berlin Art Week

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Die sechste Berlin Art Week steht kurz bevor: In zwei Wochen steht Berlin erneut im Mittelpunkt der zeitgenössischen Kunstwelt. Neben den Kunstmessen, zahlreichen Ausstellungseröffnungen, der großen Harun Farocki Retrospektive, dem Festival of Future Nows → ∞ und dem Artist Filmfestival liegt ein weiterer Programmschwerpunkt in diesem Jahr auf den Performances. Im HAU Hebbel am Ufer und in der neuen Spielstätte der Volksbühne Berlin im Flughafen Tempelhof kommt es zu grenzüberschreitenden Darbietungen zwischen Tanz und Bildender Kunst, visuellem Erleben und physischer Erfahrung. Die belgische Künstlerin Miet Warlop und der französische Tänzer und Choreograph  Boris Charmatzstellen in einer Werkschau und einer Welturaufführung zeitgenössischen Tanz im Rahmen der Berlin Art Week vor.

Das HAU Hebbel am Ufer hat die Künstlerin Miet Warlop eingeladen und zeigt an drei aufeinanderfolgenden Tagen, von Donnerstag bis Samstag, eine Werkschau bestehend aus den Stücken “Mystery Magnet“, “Dragging the Bone” und “Fruits of Labor”. In ihren performativen Arbeiten entwickelt Warlop mit Mitteln von Theater und Bildender Kunst „lebende Bilder”, die zwischen absurdem Theater und ausgefallenen Tableaux Vivants angesiedelt sind. Die Beschaffenheit der Dinge und die Erschaffung und Zerstörung wider alle ökonomische Vernunft ist für Warlops Schaffen dabei zentral.

“Dragging the Bone” verzaubert das Publikum mit lebenden Skulpturen und animierten Objekten. Die Materialität der Dinge spielt auf der Bühne die Hauptrolle. Fliegende Haie, explodierende Haarbälle und Schaumfontänen gehören zu Requisiten, mit denen Warlop auf ihre unnachahmliche Weise vom Individuum, seinem Begehren, seinen Ängsten erzählt. In “Mystery Magnet“ entstehen surreale Bilder aus Farben, Formen und Figuren, die von einem absurden Humor und einem obsessiven Drang nach Zerstörung zusammengehalten werden. Ihre jüngste Arbeit “Fruits of Labor” stellt eine Mischung aus Performance, Konzert und Bildender Kunst dar, eine Revue aus Songs und Aktionen rund um einen sich ständig wandelnden, überdimensionierten weißen Kubus. Zum ersten Mal sind die drei Werke, die Miet Warlop selbst als “Portraits of a Decade” bezeichnet, nun gemeinsam zu sehen.

Miet Warlop “Dragging the Bone” (2014)
HAU3, Tempelhofer Ufer 10, 10963 Berlin
14 SEP, 20 Uhr (Performance, 55 Minuten)
16 SEP, 19 Uhr (Performance, 55 Minuten)

Miet Warlop “Mystery Magnet” (2012)
HAU2, Hallesches Ufer 32, 10963 Berlin
15 SEP, 20 Uhr (Performance und Musik, 50 Minuten)
16 SEP, 16.30 Uhr (Performance und Musik, 50 Minuten)

Miet Warlop “Fruits of Labor” (2016)
HAU1, Stresemannstr. 29, 10963 Berlin
16 SEP, 21 Uhr (Performance, 55 Minuten)

Die Volksbühne Berlin bietet dem Tänzer und Choreografen Boris Charmatz für seine Performance „A Dancer’s Day“ im Hangar 5 auf dem stillgelegten Flughafengelände in Tempelhof eine perfekte Kulisse. Mit seinen Tänzern bewegt er sich durch den 3.670 Quadratmeter großen und 16 Meter hohen Hangar 5 und lädt die Besucher zum Mitmachen ein. Die Ausweitung des Tanzbegriffes, das Überspielen von Grenzen, das Zelebrieren von Gemeinschaft – dies sind die großen Themen von Charmatz. Das insgesamt 6 stündige Line-up besteht sowohl aus klassischen als auch aus interaktiven Performanceelementen (Warm-up, Publikumsworkshop, Picknick, Dancefloor). „A Dancer’s Day“ legt Strukturen und Routinen eines Tänzeralltags offen: Aufwärmen, Probe, Performance, Ruhen, Raum erobern, Tanzfläche. Die Besucher folgen den Tänzern innerhalb des weitläufigen Flughafenhangars und können selbst Sequenzen aus der neuen Choreografie 10.000 Gesten mit Boris Charmatz proben.

A DANCER’S DAY
Boris Charmatz, Musée de la danse
Choreografie für Tänzer und Zuschauer. Uraufführung
14—17 SEP 2017
14—16 SEP, 16—22 Uhr, 17 SEP, 14—20 Uhr

MEHR ERFAHREN

Beitragsbild: Hamburger Bahnhof— Museum für Gegenwart—Berlin, Festival of Future Nows 2017, Alvaro Urbano, Skin and Bones, Performance, Festival of Future Nows, 2014 Foto: Institut für Raumexperimente, UdK Berlin

Veröffentlicht am: 04.09.2017 | Kategorie: Ausstellungen, | Tag: Berlin Art Week 2017,

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