Onomatopoesie und Uitae-eo (의태어) bezeichnen eine Sprache, welche zur Beschreibung von Situationen, Bewegungen und Gefühlen audiovisuelle Erfahrungen präsentiert. Mit dieser Sprache werden die Dinge unserer Umgebung unmittelbar und mittelbar nachgeahmt und weiterentwickelt. Ihr Gebrauch ruft die multidimensionalen Bilder unseres Verstandes hervor, in anderen Worten: unsere Sinne. Aristoteles und Platon haben eine solche Mimesis als die Darstellung der Natur betrachtet, und die Entstehung einer solchen Sprache steht für den Instinkt der Menschheit und ein Phänomen, das sich bereits über mehrere Jahrhunderte auf natürliche Weise weiterentwickelt hat.
Mit dieser Ausstellung hat Deok Yeoung Gim eine neue Werkreihe begonnen, in der er Inspirationen aus der Onomatopoesie und der Uitae-eo gezogen hat. Sein aktuelles Werk, eine Video- und Soundinstallation, die in der Galerie damdam des Koreanischen Kulturzentrums erstmalig ausgestellt wird, unterscheidet sich völlig von früheren Arbeiten. Durch seine Methode, die strukturelle Reihenfolge von Onomatopoesie und Uitae-eo zu verändern, sie in Klänge und Noten umzuwandeln und dann auf Instrumenten zu spielen, bringt er die Visualisierung von Klängen und die Hörbarkeit von Bildern auf seine ganz eigene Weise zum Ausdruck. Indem der Künstler die systematische Methode der Erklärung umkehrt, betrachtet er die neu entstehende Beziehung (Missverständnis und Fehlinterpretation). In dieser Ausstellung präsentiert er die Spannung zwischen Räumen und die visuelle Struktur, die auf diese Weise entstehen.
In der Ausstellung „This Ain‘t Mouth Sounds“ verzerrt der Künstler Gim Deok Yeoung „freundliche“ Bilder (die leicht verständlich und angenehm anzusehen sind) und zeigt auch „unfreundliche“ Bilder (schwer verständlich). Die aktuelle Ausstellung ist voller Stimmungen, die durch strukturelle Veränderungen erzeugt werden.
Über den Künstler:
Deok Yeoung Gim ist ein Künstler, der durch unterschiedliche Methoden die Objekte einschließlich ihrer Kehrseite visualisiert. Er entwickelt Werke der Installationskunst, mittels derer er auf Vertrautheit und Fremdheit, Homo- und Heterogenität fokussiert. Er wählt die Methode der Auflistung, konstruiert eine erklärende Struktur im Raum und betrachtet den Begleiteffekt der daraus abgeleiteten Seiten. 2013 wurde Deok Yeoung Gim in die Liste der „100 neuen Gesichter, welche die zeitgenössische koreanische Kunst anführen werden“ der Zeitschrift „Wolgan Misul“ (,Monthly Art‘) als Persönlichkeit aufgenommen, die zeitgenössische junge Künstler und Tendenzen der zeitgenössischen Kunst repräsentiert. 2014 hat er am Residenzprogramm des Künstlerhauses Bethanien, das vom Art Council Korea unterstützt wurde, teilgenommen.
This Ain’t Mouth Sounds
14. April bis 3. Juni 2017
Koreanisches Kulturzentrum
Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea
– Galerie damdam –
Leipziger Platz 3
10117 Berlin