Die ursprüngliche Vision des World Wide Webs war Kommunikation unter Gleichgesinnten: Hyperlinks verweisen auf Inhalte und verbinden Informationen miteinander, Datenaustausch ist möglich, Verbindungen können her- und dargestellt werden − unpersönlich, wissenschaftlich. Die darauffolgende Digitalisierung des Alltags ist elementarer Bestandteil unserer jetzigen Realität. Sie betrifft uns privat.
Digitale Techniken und Algorithmen bestimmen heute unser Leben, das Netz und seine Strukturen beeinflussen unsere Wahrnehmung und unser Verhalten − und das obwohl der virtuelle Raum ein immaterieller Ort ist, der haptisch nicht existiert. Das Internet als nicht-physischer, sondern psychischer Raum ist zeitlos und ubiquitär, und daher ein Ort, an dem alles passiert.
Mit dem Aufkommen des Internets begannen auch Künstler*innen sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Heute nutzen viele die Möglichkeiten und Prinzipien der digitalen Welt, die Technologie und Strukturen des Netzes selbstverständlich. Zeitgenössische Kunst nutzt und reflektiert immersive Medien, virtuelle Sehgewohnheiten sowie digitale Denk- und Kommunikationssysteme und spiegelt damit die progressive Technisierung, die Verschmelzung zwischen realer und digitaler Welt sowie gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen.
Das Netz, seine Strukturen und Möglichkeiten sind zu einer zweiten Natur geworden, mit der sich Künstler*innen unvermeidbar auseinandersetzen. Mit ihren Arbeiten machen Emma Adler, Mert Akbal, das Kollektiv Mad Trix und das Duo Karolina Markiewicz & Pascal Piron die komplexen Verstrickungen zwischen virtueller und realer Welt sichtbar.
Ausstellung in Kooperation mit dem Ministerium für Kultur und der Botschaft des Großherzogtums Luxemburg
They found truth in digital spaces
10. November 2022 – 17. Dezember 2022
Eröffnung: 10. November 2022 – 19:00 Uhr