Sieben Jahre lang hat die Fotografin und Künstlerin Lena Herzog die Evolution einer neuen, kinetischen Spezies begleitet. Komplex wie Insekten, aber so energiegeladen wie Pferde, sind die „Strandbeests“, die „Strandgeschöpfe“, das mit Leidenschaft betriebene Projekt des Künstlers Theo Jansen. Seit fast zwei Jahrzehnten arbeitet er an der Erschaffung dieser neuen Lebensform, die sich aus eigener Kraft bewegen und sogar überleben kann.
Die Strandbeests fangen den Wind mit ihren hauchdünnen Flügeln ein und beginnen, sich mit seltsamen Bewegungen zu regen, als ströme Blut und nicht eine frische Brise durch ihre zierliche Gestalt und als bestünden ihre krabbelnden Glieder nicht aus Plastikrohren, sondern aus lebendigem Gewebe.
Diese fotografische Hommage Lena Herzogs, die zeitgleich zu einer großen Wanderausstellung in Nordamerika erscheint, fängt Jansens Menagerie an den Stränden der Niederlande ein, wo seine Geschöpfe nun, nach einem langwierigen Evolutionsprozess, Sonne, Sand und Meer ausgesetzt, vor sich hin trotten und ihre Laufrichtung ändern sobald ihre Fühler zu lockeren Sand oder Wasser erspüren, die ihre Bewegungen beeinträchtigen könnten. Herzogs in meditativem Schwarz-Weiss komponierten Bilder feiern Jansens Schaffenskraft und zeigen zugleich den unheimlichen Übergang von Leblosigkeit zur Belebung in seinen Kreaturen. Das Ergebnis sind ganz eigene surrealistischer Wunderwerke, die uns mit einer völlig neuen Vorstellung von Existenz konfrontieren.
„Spektakuläre, mechanische, philosophische
Schönheit, zusammengefasst in den Talenten
eines Mannes, der zugleich Künstler und Handwerker ist,
im weiteren Sinne beider Begriffe.“
— Forbes
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