In ihrer neuen „raumfarben“-Arbeit „eleven songs – halle am berghain“ bringen Sam Auinger und Hannes Strobl (tamtam) erstmals die funktionale Architektur eines postindustriellen Raumensembles zum Sprechen. Die Klanginstallation ist speziell für die große Kesselhalle des ehemaligen Fernheizwerks Berlin Friedrichshain konzipiert. Sie verwandelt die monumentale Halle, die durch ihre schiere Größe und Architektur aus massivem Beton imponiert, in einen einzigartigen Resonanzraum. Die Industriehalle mit den gigantischen, von der Decke herabhängenden Kohleschütten und massiven, über 20 Meter hohen Pfeilern, ist dabei Kulisse und Reibungsfläche zugleich.
Sam Auinger und Hannes Strobl verbindet eine langjährige künstlerische Freundschaft, die sich in vielen gemeinsamen Kompositionen und Klanginstallationen ausdrückt. Als „farben/raumfarben“ bezeichnen die beiden in Berlin lebenden Künstler eine Werkreihe, die sie seit 2003 gemeinsam entwickeln. „farben/raumfarben“ sind sowohl ortsgebundene Langzeitkompositionen als auch poetische Klangräume, in denen die Betrachter*innen einen Ort als Instrument erfahren. Die Grundlage einer jeden Komposition bilden die architektonischen, funktionalen und sozialen Charakteristika eines Ortes, die sich in seiner Klanglichkeit, seinen Geräuschen und deren Rhythmen widerspiegeln. Raum wird hier also nicht etwa als Gefäß für ein musikalisch-auditives Erlebnis verstanden, sondern als ein Ort, an dem Klangereignis und Architektur zusammenwirken – Form, Volumen und Materialität eines Ortes sind die wichtigsten Bezugskriterien.
singuhr – projekte berlin
Halle, Am Wriezener Bahnhof, 10243 Berlin
15.07. – 02.08.2020, Mi – So 14 – 20 Uhr, Eintritt: 8 / erm. 5 Euro
weitere Informationen: Berghain – Halle
Veranstaltet von singuhr e.V. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds Mit Unterstützung von Berghain und TSE AG
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