Am Mittwoch, 26. April 2023 um 18 Uhr im Rahmen der Ausstellung von Simone Haack mit dem Titel Andere Ufer findet eine Lesung mit der Autorin mit Lätitia Norkeit statt. Andere Ufer, unter diesem Titel präsentiert die Galerie Köppe neue Arbeiten der Berliner Künstlerin Simone Haack. Gezeigt werden vor allem Landschafts- und Figurenbilder.
Lesung mit Lätitia Norkeit – Uferlos wachsen Farne
Lätitia Norkeit, 1972 in Herborn geboren, ist Bildende Künstlerin. In ihren künstlerischen Arbeiten spielt die Verwendung von Text, meist in lyrischer Form, eine bedeutende Rolle.
Thematisch erforscht Norkeit gestalterische Prinzipien in Räumen. Wie bewegen sich Menschen innerhalb ihrer Ordnungsstrukturen und wie finden diese Strukturen Eingang in Sprache? In dem Künstlerbuch ” Quasi Grün” beispielsweise schildert sie das Verhalten von Besuchern in Berliner Parkanlagen, die Erholung und das Hin und Her auf künstlich angelegten Wegen.
Ausstellung Simone Haack
„Bei meinen Landschaften handelt es sich um konstruierte Orte, die nicht nur als Bühne für mein ‘Bildpersonal’ fungieren, sondern zunehmend auch ein Eigenleben entwickeln. Sie bilden, genau wie meine Figuren, die ‘fiktionalen Porträts’, keine real existierenden Vorbilder im zeitlichen oder örtlichen Sinne ab, sondern formulieren fiktive innere Räume.
Es geht dabei eher um Ideen, Klischees oder auch Utopien von Landschaften und auch um innere Räume. Teils nehmen sie hybride Formen an, teils führen sie ein Eigenleben. In ihnen wird Figürliches wesenhaft. Meine fiktiven Landschaften bewegen sich im Grenzbereich zu klassischen Genre-Zuordnungen – zum Figürlichen, dem Stillleben, der klassischen Landschaftsmalerei oder zum Porträt beispielsweise“, so die Künstlerin.
Malerische Elemente, wie die suggestive Inszenierung ihrer Porträts durch Beleuchtungseffekte, die oft ein hartes Licht und starke Schlagschatten werfen, oder das Changieren zwischen konkreter Wirklichkeit und imaginären Szenarien oder dem Traum sind geradezu bildbestimmend für das Œuvre der Künstlerin. Paradoxien sowie wundersame Metamorphosen und Transformationen oder auch ins Unbekannte führendes sind wiederkehrende Elemente in ihren Motiven.
Dabei sind Simone Haacks Werke nie reale Abbilder unserer Alltagswirklichkeit. Der Außenwelt stellt die Künstlerin fantastische Szenerien gegenüber – Gegenwelten, Welten des Entrücktseins, darunter Motive des Schlafs und des Traums sowie des Schwebens beispielsweise.
„Dem Unheimlichen und nicht Greifbarem gebe ich in meiner Bildwelt genauso viel Raum wie auch dem Absurden, der Ironie, dem Humor und der Schönheit. Mir ist eine Ambivalenz im Bildausdruck und der ‘Lesbarkeit’ meiner Bilder wichtig. Zwar deuten sich auch Grauen und Unheil in meinen Bildern an. Doch das zeigt sich nie direkt, sondern ausschließlich in Ahnungen“, erläutert die Künstlerin.
„Ich male fiktive, suggestive Bildnisse. Ich hatte schon immer die Vision einer Bildsprache, die zwar mit den Mitteln des Realismus arbeitet, aber dennoch nicht die Realität abbildet, sondern eine Art Parallelspur dazu bildet“, beschrieb Simone Haack ihr Bildkonzept in einem Interview (2012).
André Lindhorst, 2023
Lesung im Rahmen der Kunstleben Berlin Week
26. April 2023 um 19 Uhr
Simone Haack – Andere Ufer
26.04.2023 – 20.05.2023
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