Rachel Garrards vielschichtige Praxis umfasst Malerei, Skulptur, Klang, Video und holografische Projektion und konzentriert sich auf die subtilen Bereiche der menschlichen Erfahrung, in denen tiefere Schichten von Energie und Bewusstsein die Materie beeinflussen.
„Ich interessiere mich für die Zeiten und Kulturen, in denen Kunst eine heilige oder rituelle Funktion hatte. Wo sie als kodierte visuelle Sprache verstanden wurde, die von den Menschen für Kontemplation, Evolution und Initiation genutzt werden konnte.“ Rachel Garrard
Rachel Garrards vielschichtige Praxis umfasst Malerei, Skulptur, Klang, Video und holografische Projektion und konzentriert sich auf die subtilen Bereiche der menschlichen Erfahrung, in denen tiefere Schichten von Energie und Bewusstsein die Materie beeinflussen. Ihre Gemälde bestehen aus natürlichen Substanzen wie Quarz und Gesteinsmehlpigmenten, die sie auf Feldforschungsreisen gesammelt hat. Diese werden von Hand gemahlen und in einem arbeitsintensiven Prozess feiner Schichtung auf rohes Leinen aufgetragen, wodurch der Anschein von Tiefe und Schatten innerhalb präzise umrissener geometrischer Formen entsteht. Die subtilen Farbtöne und abstrakten Kompositionen berühren auf einer emotionalen Ebene und laden dazu ein, in einen Zustand der Kontemplation einzutreten.
Garrards Werke bedienen sich geometrischer und symbolischer Formen, die sowohl von persönlichen Eingebungen als auch losen Interpretationen von Thesen der Quantenphysik wie der M-Theorie und der Supersymmetrie inspiriert sind. Alles, was materiell ist, zerfällt auf der Quantenebene in Teilchen, Atome, Quarks, Strings und Schwingungen; was wir für fest und unbeweglich halten, ist eigentlich nicht greifbar. Die Kompositionen der Bilder entstehen durch die Verknüpfung dieser Theorien mit Garrards eigenen Erfahrungen des nicht-physischen Raums, zu dem sie durch Meditation Zugang findet. Die Werke entstehen zum Teil unbewusst und stellen die inneren Territorien der Psyche als Landkarten verschiedener Bewusstseinszustände dar.
In dieser Ausstellung zeigt Garrard neben Skulpturen und einer ephemeren Installation größere und komplexere Gemälde. Im Vergleich zu ihren früheren Arbeiten beinhalten die neuen Gemälde einen Dialog der Formen, verwebt zu einer Erzählung innerhalb des Gemäldes. Fortgesetzt wird dieser Dialog durch eine Reihe von Skulpturen aus Stahl und Holz, die im Gegensatz zu den Gemälden schwer und gewichtig erscheinen. Die Skulpturen dehnen sich in den Raum aus und sind Teil einer ortsspezifischen Installation, die Quarzsand sowie gefundene Objekte aus Berlin kombiniert, die in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Im Hintergrund erzeugen unheimliche Klänge, NASA-Aufnahmen von der Venus, ein jenseitiges, tranceartiges Dröhnen. Die Ausstellung ist eine visuelle und klangliche Erkundung von Schwingungen und Bewusstsein durch Materie, die Genres und Medien in einer forschenden Praxis kombiniert, die die Natur als Kraftquelle für weitere Untersuchungen in den Vordergrund stellt.
„Ich glaube, dass die Kunst die Fähigkeit hat, über die Sprache hinauszugehen und dass wir Informationen und Konzepte aus Bildern aufsaugen können. Symbolische Formen beschreiben nicht nur etwas, sondern enthalten auch die Essenz dessen, was sie beschreiben. Kunst besteht nicht nur für sich selbst, sie ist nicht nur ein Zeichen für das eigene Verständnis. Sie ist auch eine Landkarte für diejenigen, die nach uns kommen.“ Rachel Garrard
Rachel Garrard
Rachel Garrard wurde 1984 in Devon, England, geboren und lebt derzeit zwischen New York und Mexiko. Garrard erwarb einen BFA und MFA an der Central Saint Martins in London. Sie erhielt Residencies an der Josef and Anni Albers Foundation, CT (2018), Yaddo, NY (2018) und Millay Colony, NY (2018), dem Center for the Holographic Arts an der Ohio State University (2012) und der Atacama Telescope Farm in Chile (2011). Ihre Arbeiten wurden ausgestellt im Hammond Museum, NY (2019), Kraftwerk, Berlin (2017), Pioneer Works, NY (2016), dem National Academy Museum, NY (2015), Métropole Musée d’Art Moderne, Frankreich (2015), Museo Universitario del Chopo, Mexico City (2014), Eyebeam Art and Technology Center (2012), Participant Inc. (2010), Yota Space Digital Arts Festival, St. Petersburg (2010) und ICA, London (2009).
Sonderöffnungszeiten während des Gallery Weekends *Discoveries
Soft Opening: Donnerstag 16. September, 15 – 19h
Freitag & Samstag 17. + 18. September, 11 – 19h
Gallery Weekend *Discoveries (16. bis 18. September 2021)
Rachel Garrard – A Continuous Song for Several Voices
16.09.2021 — 06.11.2021