Peter Bonde & Roméo Mivekannin in der Galerie Barbara Thumm

Roméo Mivekannin - Human in Motion

Die Galerie Barbara Thumm präsentiert die Ausstellung It’s Good Enough for Nansy von Peter Bonde. Bonde lässt sich in seinem Werk von verschiedenen nordischen und europäischen Künstlern sowie von der amerikanischen Abstraktion und Konzeptkunst des 20. Jahrhunderts inspirieren. Seine Werke erinnern an die Pinselstriche und Farbpaletten von Per Kirkeby oder Edvard Munchs „Selbstbildnis mit Spanischer Grippe“ und stellen eine Verbindung zwischen seiner zeitgenössischen Praxis und der Kunstgeschichte her.

Bonde nutzt stark reflektierenden Spiegel als Malgrund und übermalt sie dann mit Öl, wobei er manchmal Archivmaterial vergangener Erfahrungen und Erinnerungen wie Fotos aus seiner Jugend oder ein persönliches (geheimes) Instagram-Profil übereinander legt.

Die sich überlagernden Schichten eines jeden Werks und die kräftigen Pinselstriche befinden sich oft in der Mitte der Spiegel. Auf diese Weise diktiert das Gemälde, was der Betrachter sehen kann und was nicht, und wirft Fragen über Auslöschung und Vergessen auf. Der Künstler vermeidet es absichtlich, die gesamte Oberfläche zu verdecken, und lässt Teile unbedeckt, um die Betrachter*innen in eine aktive Beobachtung ihrer selbst und ihrer Umgebung zu versetzen, indem er sie einlädt, an der Installation teilzunehmen, und jedes Werk zu einer einzigartigen Erfahrung macht, die niemals identisch betrachtet oder fotografiert werden kann.

Peter Bonde – It’s Good Enough for Nansy

07. Juni – 03. August 2024

Galerie Barbara Thumm

Im Projektraum der Galerie wird die Ausstellung Human in Motion von Roméo Mivekannin mit Werken aus seiner Serie „L’Homme qui Marche / The Walking Man“ (2022-2024) gezeigt. Mivekannin stützt sich auf die fotografische Studie Human figure in Motion des britischen Fotografen Eadweard Muybridge, der Ende des 19. Jahrhunderts die Geschichte der Fotografie und des Kinos revolutionierte, indem er „die Handlung anhielt, die Bewegung einfing und zerlegte“, so der Künstler. Mivekannin hinterfragt den Menschen in Bewegung und interpretiert Muybridges Fotografien neu, indem er aufeinander folgende Bilder von Figuren in Bewegung verwendet, um Migration, Erinnerung und Zeit darzustellen. Der Künstler ersetzt die Gesichter der Figuren durch schwarz-weiße Selbstporträts. Er versucht, verschiedene Geschichten und Erzählungen miteinander zu verknüpfen: die der Figuren, die von Muybridge und seine eigene. Mivekannins entscheidet bewusst, sein Gesicht direkt den Betrachtenden zuzuwenden. Sein Ziel ist es, den passiven Betrachtenden in einen aktiven zu verwandeln, „vom erlittenen Blick zum gewählten Blick überzugehen“, und so ein implizites Gefühl der Handlungsfähigkeit zwischen dem Künstler und dem Publikum zu vermitteln.

Roméo Mivekannin – Human in Motion

07. Juni – 03. August 2024

Galerie Barbara Thumm

Veröffentlicht am: 28.05.2024 | Kategorie: Ausstellungen, Kunst, Top 3,

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