Im Rahmen des Ausstellungsparcours »Mies in Mind«, der initiiert von INDEX Berlin anlässlich der Wiedereröffnung der von Mies van der Rohe erbauten Neuen Nationalgalerie vom 20. bis 22. August 2021 stattfand, präsentiert die Galerie Friese fünf Werke der Malerin Karin Kneffel (*1957, Marl). Die in Düsseldorf arbeitende Künstlerin beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Architektur Mies van der Rohes sowie mit bedeutenden Kunstsammlungen und Positionen der Klassischen Moderne.
Die von Mies van der Rohe entworfenen Privathäuser Esters und Lange in Krefeld – zentrale Beispiele des Neuen Bauens – tauchen immer wieder in Kneffels Arbeiten auf: Anhand alter Schwarz-Weiß-Aufnahmen rekonstruiert sie die Interieurs der beiden Villen und bringt insbesondere die Kunstsammlung des Seidenfabrikanten Hermann Lange in den Mittelpunkt ihrer Kompositionen.
Die fünf ausgestellten Arbeiten – zwischen 2015 und 2019 entstanden – inszenieren ein Bruchstück dieser Sammlung, in der sich einige ikonischen Werke befanden, wie beispielsweise „Der heilige Droschkenkutscher“ von Marc Chagall oder „Torso eines Mädchens, sich umwendend“ von Wilhelm Lehmbruck.
Karin Kneffels Arbeit „Ohne Titel“ von 2019 zeigt Ludwig Kirchners berühmte Skulptur „Stehende“ vor seinem Gemälde „Potsdamer Platz“ – beides Werke, die heute zu der Sammlung der Neuen Nationalgalerie in Berlin gehören. Kneffel präsentiert diese allerdings im Kontext der Kunsthalle Würth, in der die Werke während des Umbaus der Neuen Nationalgalerie zu sehen waren und verweist somit, wie auch in den anderen Gemälden, auf die Abhängigkeit von Kontext und Wahrnehmung.
Beitragsbild: Karin Kneffel, Ohne Titel, 2015, Öl auf Leinwand, 70 x 90 cm, Foto: Achim Kukulies
»Mies in Mind« – Karin Kneffel
20.08.2021 – 08.09.2021