Maurice de Vlaminck: Der Fauvist, der die Moderne revolutionierte

Maurice de Vlaminck, Die Angler, 1907, Öl auf Leinwand, 60 x 73 cm, Sammlung Hasso Plattner © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Im Herbst 2024 eröffnet das Museum Barberini in Potsdam eine spektakuläre Retrospektive, die erstmals das kraftvolle und rebellische Schaffen von Maurice de Vlaminck in Deutschland umfassend würdigt. Die Ausstellung „Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne“ beleuchtet nicht nur die außergewöhnliche Karriere des französischen Fauvismus-Pioniers, sondern zeigt auch seine Bedeutung als prägender Künstler der europäischen Avantgarde. Mit rund 70 beeindruckenden Werken führt die Schau die Besucher durch Vlamincks gesamte Schaffensphase – von den wilden Farben seiner frühen Jahre bis hin zu den von Cézanne und Picasso inspirierten Experimenten und den intensiven Landschaftsgemälden seiner späten Periode. Eine Entdeckungsreise durch das Leben eines Künstlers, der die Kunstwelt nachhaltig veränderte.

Vom 14. September 2024 bis 12. Januar 2025 zeigt das Museum Barberini mit der Ausstellung Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne die erste postume Retrospektive, die dem Fauvisten und prägenden Künstler der französischen Avantgarde an einem deutschen Museum zuteilwird. Anhand von rund 70 ausgewählten Exponaten vermittelt sie einen weitläufigen Überblick über Vlamincks gesamtes malerisches Œuvre: von seinen ersten, zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgeführten Kompositionen über seine von Cézanne und Picasso inspirierten Experimente mit dem Kubismus bis zu seinen letzten Landschaftsbildern.

Nach seiner Teilnahme am Pariser Salon d’Automne von 1905 wurde Maurice de Vlaminck zu einem führenden Vertreter der französischen Avantgarde. Wie kein anderes Mitglied der Fauvisten identifizierte er sich mit dem Attribut der Wildheit und propagierte das Image eines modernen Künstlerrebellen, der dem Regelwerk der Akademien resolut den Rücken gekehrt hatte. Zentrale Inspirationsquelle war das Werk Vincent van Goghs, dessen farbintensive Arbeiten er 1901 auf einer großangelegten Einzelausstellung in Paris kennengelernt hatte. Van Goghs Ausbildung als Autodidakt sowie sein heranreifender Mythos als verkanntes Künstlergenie stärkten die Identifikation, die auch für Vlamincks späteres Schaffen prägend sein sollte.

In Deutschland wurde Vlaminck früh als ein Wegbereiter der Moderne gefeiert. Auf der wegweisenden Ausstellung des Kölner Sonderbunds von 1912 war er mit sechs Werken prominenter vertreten als französische Kollegen wie Henri Matisse oder André Derain. Bereits 1929 widmete ihm die Galerie Alfred Flechtheim eine umfangreiche Einzelausstellung in Düsseldorf. Im Zuge des nationalsozialistischen Bildersturms wurden seine Arbeiten 1937 als „entartet“ verfemt und Gemälde aus dem Bestand deutscher Museen zwangsbeschlagnahmt.

Maurice de VlaminckSegelboote, vor 1918 Öl auf Leinwand, 64,5 x 80,5 cm Von der Heydt-Museum, Wuppertal © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Maurice de Vlaminck
Segelboote, vor 1918
Öl auf Leinwand, 64,5 x 80,5 cm
Von der Heydt-Museum, Wuppertal
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Ausgangspunkt für die Ausstellung in Potsdam ist die Sammlung Hasso Plattner, die über neun Arbeiten Vlamincks verfügt, darunter vier Schlüsselwerke aus seiner fauvistischen Hochphase. Zu den rund 40 internationalen Leihgebern gehören u. a. die Tate Modern in London, das Museo nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid, das Centre Pompidou und das Musée d’Orsay in Paris sowie das Metropolitan Museum of Art in New York, das Dallas Museum of Art und die National Gallery of Art in Washington, D.C.

Titelbild: Maurice de Vlaminck, Die Angler, 1907, Öl auf Leinwand, 60 x 73 cm, Sammlung Hasso Plattner © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne

14. September 2024 – 12. Januar 2025

Museum Barberini

Veröffentlicht am: 04.09.2024 | Kategorie: Ausstellungen, Kultur, Kunst,

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