Bereits seit 2019 hat sich der in Berlin lebende argentinische Maler Mariano Rinaldi Goñi intensiv mit der langen und komplexen Geschichte des Erzbergwerkes Rammelsberg und der damit verbundenen lokalen Mythologie vertraut gemacht und viele dieser Elemente in seine Gemälde einfließen lassen.
Goñi trifft in Goslar auf einen Schatz von Motiven, die sich wunderbar zu den Ideen fügen, die ihn schon seit vielen Jahren in seiner Kunst beschäftigen. Er ist dabei nie an einer detailgetreuen Abbildung interessiert, sondern an den Wirkkräften, den Gestaltungsprinzipien und dem vielfältigen Spiel der Elemente und Gegensätze.
Goñis malerische Technik entspricht der inhaltlichen Komplexität der Gemälde. Die leeren Partien der Leinwand stehen nicht nur im Gegensatz zur geballten Materie der pastösen Farbkleckse, sondern auch zu seinem rastlos energetischen Pinselduktus und der Fülle von Details. Erstmals in Goñis Oeuvre kommt eine Reihe von Farben zum Einsatz, deren Pigmente einen Bezug zu den in Goslar abgebauten Erzen und Pigmentbestandteilen (u.a. Ockerfarbe und Schiefer) herstellen: Kupfer (für Goldfarbe), Zinkweiß, verschiedene Schwarztöne, darunter das besonders dunkle Spinell-Schwarz. Damit schafft Goñi eine Bildsprache, die seine vielschichtige Symbolik visuell perfekt auszudrücken vermag.
Beitragsbild: Mariano Rinaldi Goñi, Goslarit 2021
Mariano Rinaldi Goñi – “Forms of Fate”
17. November 2023 – 27. Januar 2024