Der Louise-Otto-Peters-Preis der Stadt Leipzig wurde erneut ausgelobt, mit dem in diesem Jahr eine Einzelperson für ihr gleichstellungspolitisches Engagement ausgezeichnet [5000 €] werden soll. Die Preisverleihung ist für den 2. November geplant. Vorschläge können bis 30. April eingereicht werden.
Leipzig vergibt in diesem Jahr zum sechsten Mal den Louise-Otto-Peters-Preis. Bis zum 30. April können hierfür Bewerbungen eingereicht werden. Das Statut sieht einen jährlichen Wechsel zwischen der Verleihung an eine Einzelperson und der Verleihung an eine Organisation vor – im vergangenen Jahr wurde das soziokulturelle Zentrum Frauenkultur Leipzig prämiert. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung soll besondere Leistungen einer Person zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern würdigen. Der Preis erinnert an die Gründung des “Allgemeinen Deutschen Frauenvereins” am 18. Oktober 1865 in Leipzig, nach dessen Mitbegründerin Louise Otto-Peters (1819 bis 1895) er benannt wurde. Ihrem unermüdlichen Engagement für Frauenrechte in Politik, Literatur und Bildung ist es zu verdanken, dass Leipzig als Wiege der Frauenbewegung in die Geschichte einging.
Louise Otto-Peters war eine deutsche Frauenjournalistin und Frauenrechtlerin des 19. Jahrhunderts, Herausgeberin der „Frauen-Zeitung“ und ist als Frauenrechtlerin bekannt. Sie machte sich in den politischen Wirren der Revolution 1848/49 stark, setzte sich intensiv mit der problematischen Situation der Arbeiter/-innen auseinander – und besonders war ihr die soziale Stellung der Frau ein Herzensthema. Ihr Hauptwerk besteht aus meist mehrbändigen Romanen, Novellen, Gedichtbänden sowie politischen, literatur- und kunstkritischen Aufsätzen.
Nach dem frühen Tod ihrer Eltern betätigte sich Louise Otto sowohl schriftstellerisch als auch politisch. Sie verbrachte den größten Teil ihres Lebens in Leipzig. 1865 gründete sie mit anderen bürgerlichen Frauen den „Allgemeinen Deutschen Frauenverein“, dessen Vorsitzende sie bis zu ihrem Tod blieb. Zusätzlich zu ihrer schriftstellerischen Tätigkeit redigierte sie zwei Zeitschriften, die „Frauen-Zeitung“ (1849-52) und die „Neuen Bahnen“ (1866-95), das Organ des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, die beide für die Rechte der Frauen eintraten. 1861-65 leitete sie auch das Feuilleton der von ihrem Mann gegründeten „Mitteldeutschen Volkszeitung“. Für weitere Informationen zu ihr und der Frauenbewegung empfehlen wir die Bundeszentrale für politische Bildung.
Bewerbungen bzw. die Empfehlungen für den Louise-Otto-Peters-Preis sollten mindestens einem der folgenden Kriterien genügen:
· Entwicklung und Umsetzung von innovativen Projektideen zur Sensibilisierung für gleichstellungsrelevante Themen
· Aktionen und Initiativen für Geschlechtergerechtigkeit und selbstbestimmte Lebensgestaltung von Frauen und Männern
· langjähriges, erfolgreiches Engagement auf dem Feld der Gleichstellungspolitik in Vereinen, Institutionen oder politischen Parteien
· außergewöhnliches Engagement zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Familie, Beruf und Gesellschaft
· journalistische Arbeiten und Publikationen, die zukunftsweisende Veränderungen geschlechtsspezifischer Rollenbilder thematisieren
· Initiierung einer öffentlichen Debatte zu einem wesentlichen gleichstellungspolitischen Thema
· wissenschaftliche Arbeiten, die geschlechterrelevante Fragestellungen erörtern und/ oder neue, kreative Lösungsmöglichkeiten aufzeigen
· künstlerische Leistungen, die sich mit den geschlechtsspezifischen Rollenbildern auseinandersetzen und diese aufbrechen.
Die eingegangenen Bewerbungen werden von einer Jury bewertet. Dieser gehören Stadträtinnen und Stadträte, Mitglieder des Beirates für Gleichstellung, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Leipzig und die Leiterin des Referates Protokoll an.
Das Formular zur Bewerbung steht im Internet auf der Seite des Referats für Gleichstellung von Frau und Mann zum Download zur Verfügung. Die vollständig ausgefüllte Bewerbung kann per E-Mail bis zum 30. April 2020 an gleichstellung @leipzig.de oder auf dem Postweg an Stadt Leipzig, Referat für Gleichstellung von Frau und Mann, Burgplatz 1, 04092 Leipzig, gesandt werden.
Bildcredit: Leipzig.de