LARISA SITAR. Ausstellung Hope swapping, fixed & Claus Michaletz Preis 2023

In ihrer Ausstellung Hope swapping, fixed im KVOST untersucht Larisa Sitar die Berührungspunkte zwischen Kunst und Architektur in Ost und West und konzentriert sich dabei auf Ornamente als soziopolitische Aussage. Ihre Skulpturen und Basreliefs sind dabei durch ihren eigenen biografischen Hintergrund geprägt. Sie spiegeln die Veränderungen im sozialen und kulturellen Gewebe ihres Heimatlandes wider, die nach der Rumänischen Revolution 1989 gegen die realsozialistische Diktatur unter Nicolae Ceaușescu bis heute den Alltag prägen.

In ihrer Serie Home Palace von 2008 – 2020 dokumentiert Sitar Gebäude, die von Arbeitsmigrant:innen in ihrer Heimat Rumänien in Auftrag gegeben wurden und die oft unfertig und unbewohnt auf den Feldern in einer Art Niemandsland stehen bleiben. Robust Boast, eine weitere Serie in der Ausstellung, nimmt Bezug darauf, dass Arbeiter:innen begannen, ausgefallene Designs und romantisierte Ornamente aus dem Westen zu übernehmen und mit den ihnen zur Verfügung stehenden Materialien nachzubilden. Stuckartige Elemente, florale und figurative Muster als flache Reliefs sowie Zier- und Profilleisten sind als Adaption an westlichen Lebensstil, Bürgerlichkeit und Ausdruck eines individuellen Geschmacks vermehrt in die Gleichheit des ehemals sozialistischen Wohnens eingezogen. Um diese vielfältigen kulturellen Assoziationen zu wecken, verknüpft die Künstlerin vertraute analoge Motive mit digitalen Techniken und schafft so eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Larisa Sitar ist 1984 in Baia Mare, Rumänien geboren und lebt in Bukarest. In ihren Skulpturen und Basreliefs untersucht Sitar Schnittstellen zwischen Kunst und Architektur und fokussiert sich dabei im besonderen auf das Ornament als sozialpolitische Aussage. Dabei kombiniert sie altbekannte analoge mit digitalen Techniken, um bestimmte kulturelle Assoziationen zu erwecken. In einer Auseinandersetzung damit, wie historische und soziale Zusammenhänge sich in gestalterischen Elementen niederschlagen, bilden Sitars Arbeiten ein Zusammenspiel aus Vergangenheit und Gegenwart. So laden sie dazu ein, der bekannten und gewohnten Umgebung auf eine andere Art zu begegnen.

Larisa Sitar ist die diesjährige KVOST Stipendiatin und wird mit dem Claus Michaletz Preis 2023 geehrt. Die Künstlerin wurde aus 174 Bewerbungen ausgewählt. Dieses Jahr bestand die Jury aus Nadine Barth (Autorin und Kuratorin mit Schwerpunkt Fotografie), Karen Boros (Boros Collection und VIP Relation Art Basel) weiterhin aus Nathalie Hoyos und Rainald Schumacher (Kurator:innen-Team mit Schwerpunkt Ost- und Südosteuropa), Dr. Silke Manske und Corinna Reuter (Secco Pontanova Stiftung) und Stephan Koal (Kurator und Leiter des Kunstvereins).

LARISA SITAR. Ausstellung Hope swapping, fixed

14.09.2023 bis 19.11.2023

KVOST

Veröffentlicht am: 27.09.2023 | Kategorie: Ausstellungen, Kultur, Kunst,

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