Kolumne: Interview Helena Goldt

Helena Goldt

Kunstleben Berlin Kolumne von Ludwig Graf Westarp. Der wilde Osten ist weit fort und doch gefährlich nah. Dies liegt an einer Frau mit einer faszinierenden Aura, die ursprünglich Picasso werden wollte. In der Ständigen Vertretung am Schiffbauerdamm, direkt am Wasser, treffe ich die Sängerin Helena Goldt zum Interview.

Ludwig Graf Westarp: Was bedeutet Ihnen die Musik?

Helena Goldt: Musik ist eine universelle Sprache, die jede*r versteht. In Kombination mit Worten kann sie Szenarien erschaffen, in denen wir anders sind als im Alltag, vielleicht ein wenig mutiger, ein wenig verrückter, gelassener. Man kann mit Liedern ein neues Ich erproben, sich immer wieder neu erfinden, etwas Neues visualisieren, mantraartig sich in ein anderes Universum einschwingen. Lieder helfen auch, Sehnsucht, Wut und Schmerz zu verarbeiten. Man kann sich leicht rächen, ein wenig kitzeln, herausfordern, ohne dabei jemandem weh zu tun. In Liedern spitzen sich Gedanken und Gefühle zu. Ich liebe es kultiviert und gleichzeitig, auszubrechen. Ich liebe es, mit Musik und Worten bei den Menschen ein Feuer zu entfachen, anzuregen und den Horizont zu erweitern. Auch mal etwas sperrig zu sein oder in die Tiefe zu gehen. Auf der anderen Seite kitschig zu sein, damit habe ich (mittlerweile) keine Berührungsängste. Mit meinem Album „Gefährlich nah“, das ich mit neu interpretierten und selbstgeschriebenen Chansons bei der Plattenfirma Herzog Records 2019 veröffentlicht habe, traute ich mich zum ersten Mal, eigene Gedanken in Lieder zu gießen. Kunst ist ja immer auch eine Behauptung. Diese zu wagen und die Aufmerksamkeit einer Zuhörerschaft dafür einzufordern, erforderte bei mir wiederum Zeit, Ermutigung von außen und einen persönlichen Reifeprozess.

Egal, ob ich Musik interpretiere oder selbst kreativ schreibe, produziere, sie wirkt wie ein Katalysator: mal bewegt sie, mal verbindet sie und manchmal hat sie sogar eine heilende Kraft. Aktiv Musik zu machen, ist für mich die Verlängerung meiner selbst, die Veräußerung meiner inneren, bis dahin vielleicht ungehörten Stimme. Meiner Seelenlandschaft. Sie ist dann Authentizität und Kunstprodukt zugleich. Musik machen ist ein sinnlicher und kommunikativer Akt, bei dem ich die Möglichkeit habe, mit dem Universum Eins zu werden oder mit anderen Musiker*innen zu verschmelzen. Musik ist Vibration, höchster Genuss für mich, Investition meiner selbst und Quelle für neue Lebensenergie zugleich. Ich stelle mich in ihren Dienst und ich weiß sie auf der anderen Seite für mich zu nutzen. Manchmal ordnet sie mich sogar ein wenig. In jedem Fall setzt sie etwas, das in Worte allein schwer zu fassen ist, frei. Als Kind nahm ich den Herzschlag meiner Mutter in Kombination mit ihrer Sprechstimme und ihrem Lachen als Musik war. Ich lehnte gern mit meinem Kopf an ihrer Brust, während sie sich mit anderen unterhielt. In der Pubertät habe ich die klassische Musik für mich entdeckt und viel Dvorak, Brahms und die Hits der Romantik gehört und mich darin aufgefangen gefühlt. Während des Studiums studierte ich die Stimmen der großen Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts und irgendwann konnte ich jede Stimme auseinanderhalten und sie mit Namen zuordnen. Ich ließ meine körperliche Intelligenz fühlen und adaptieren, was sie mit ihrer Kehle taten. Singen hat etwas von Trinken und Schmecken. Mir ist zu dieser Zeit aufgefallen, dass ich eine synästhetische Verbindung habe zum Geschmackssinn. Worte, Musik, Gesangsstimmen, Bilder, Gegenstände können bei mir spontan einen bestimmten Geschmack hervorrufen.

Musikmachen und mit ihr eine Plattform für neue Heimaten zu schaffen, außerdem Botschaften in die Welt zu tragen, ist zu meiner Profession geworden.

 

Ludwig Graf Westarp: Wann haben Sie sich dazu entschieden, professionelle Sängerin zu werden? Gab es einen Schlüsselmoment?

Helena Goldt: Eigentlich wollte ich mit acht Jahren Picasso werden, sprich Bilder malen, ich wusste nicht, dass es ein Künstlername ist, ich dachte es wäre eine Berufsbezeichnung. Das stand schon auch für etwas Besonderes. Dieser Beruf hatte etwas Meditatives, etwas Schöpferisches, aber auch etwas Exaltiertes. Nun male ich Bilder mit meiner Stimme und meiner Musik. Vielleicht sind es Collagen.

Nach dem klassischen Gesangsdiplom entwickelte ich als Stipendiatin der Alfred-Toepfer-Stiftung F. V. S., einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung der europäischen Verständigung unter Wahrung der kulturellen Vielfalt engagiert, das Format eines autobiografischen Konzertes sowie einen Gesangsstil, den ich selbst „Modern Archaic Voice“ nenne. Dafür mischte ich Gesangstechniken kasachischer Nomaden mit cabaret story telling, russischer Folklore und klassischem Operngesang. Auf diese Weise entstand bereits ein Soundtrack meiner eigenen Migrationsgeschichte. Chanson-Hits von Kurt Weill und Oscar Straus treffen auf Kunstlieder von Robert Schumann, russischen Tango und Balladen aus Südosteuropa.

Gesang war aber eigentlich schon immer Teil meines Alltags, es gehörte zur Natur des Menschseins, meine Eltern haben miteinander gesungen: meine Mutter beim Kochen oder Geschirr spülen oder für uns zum Einschlafen. Mein Vater war eher der Performer, auf deutschen Dorffesten stellte er sich einfach so auf den Stuhl und sang russische Pop-Songs wie zum Beispiel „Ne syp ne solj na ranu!“ (zu dt.: „Streu kein Salz auf die Wunden!“) aus tiefster Brust und Seele heraus. Ich kam selbst nie auf die Idee, den Gesang als Profession auszuüben. Vielleicht lag das auch daran, dass ich auf dem Lande aufwuchs und man dort nur Berufe wie Lehrer und Arzt kannte. Sängerin zu werden, war irgendwie weltfremd oder gar größenwahnsinnig, weil unsicher und nicht wirklich greifbar. Als ich in der Schule von den zwei Musiklehrerinnen gefördert wurde, dann von Eltern der Mitschüler*innen ebenfalls ermutigt und später von meinen eigenen Eltern mit Überzeugung, Stolz und einer entsprechenden Erwartungshaltung unterstützt, beschloss ich, mich für Aufnahmeprüfungen an Musikhochschulen in Bayern und Baden-Württemberg zu bewerben. Damit verbunden war immer der Zweck, damit etwas Großes erreichen zu wollen. Mein Vater betonte immer wieder „Du machst uns berrrrühmt!“ Tatsächlich wollte ich schon mit zwölf reich und berühmt werden. Allerdings, um meiner Mutter ein Schloss zu kaufen und sie unabhängig von meinem patriarchalischen Vater zu sehen.

Als Kind lernte ich früh schlagfertig zu werden und mich in einer männerdominierten Welt durchzusetzen. Hinter dem Wunsch, berühmt zu werden, steckte wohl auch das Bedürfnis, gesehen zu werden und Anerkennung zu finden innerhalb der Gesellschaft. Das würde ich in Verbindung mit Hochkultur und einem Diplom-Abschluss erreichen, dachte ich mir. Ich bin Kasachstandeutsche, meine Vorfahren erlebten Vertreibung und Deportation: meine Großeltern mussten gleich mehrmals innerhalb eines Lebens eine neue Heimat finden und ihre Existenz von Neuem aufbauen, meine Eltern mussten ihre Berufe aufgeben, um in Deutschland neu Fuß zu fassen und die Familie sofort versorgen zu können. Dieser als Degradierung erlebte „Schmerz“ innerhalb meiner Familienlinie, der Überlebenskampf und das komfortable Leben somit auch nicht als selbstverständlich zu sehen, haben mich angetrieben, durch interkulturelle Projekte mit Erinnerungscharakter und eigene Lieder unserer persönlichen Geschichte und damit als Beispiel für viele Schicksale meiner Volksgruppe eine Plattform zu geben. Es galt sich erst einmal zu beweisen, zu integrieren, sich aber irgendwann dann den Menschen auch zu zeigen, von denen wir zu Beginn unserer Ankunft nicht verstanden wurden, so, wie wir wirklich sind und das mit einem gewissen Stolz. Farbe bekennen, darum geht es uns nach etwa 30 Jahren Ankunft. Auch wir bringen ein Stück Reichtum mit, nicht nur Bedürftigkeit, wir haben etwas zu geben. Früh merkte ich, dass mir das Interpretieren von Musik zu wenig war, ich brauchte eine Aufgabe, ich wollte etwas bewegen. Musik ist eine Sprache, die jede*r versteht und ich fühlte mich beim Auftreten, Singen von den Zuhörer*innen schon immer tief erkannt und ich bemerkte zudem, dass ich bei ihnen etwas auslösen kann. Es war eine positive Form von Macht. Zum Nachdenken anzuregen oder aber ein Prickeln, ein Schmunzeln hervorzurufen, die Menschen in eine bestimmte Sphäre zu locken, Licht ins Dunkel zu bringen, hat einen besonderen Reiz für mich. Ich denke, dass ich mit Musik etwas bewegen kann.

 

Ludwig Graf Westarp: Wenn es einen Soundtrack zu Ihrem Leben geben würde, wie würde dieser klingen?

Helena Goldt: Um dies besser skizzieren zu können, stelle ich mir folgende Fragen: Welche Erkenntnisse haben uns hierher geführt? Wer waren unsere Gefährtinnen und Gefährten? Welche Szenen brachten uns zum Schmunzeln, rufen jetzt noch Herzklopfen hervor oder sind Teil einer Fantasie? Und welche Erinnerungen sind so besonders, dass man unwillkürlich zu singen beginnt?

Die Stimme ist das Tor zur Seele. Und in jeder Stimmlage werden andere Gefühle zum Vibrieren gebracht. Das finde ich unglaublich spannend. In meinem Operngesangsstudium wunderte ich mich immer darüber, warum Frauen nur die Kopfstimme benutzen und Männer vorwiegend ihre Bruststimme. Sollten wir klassisch geprägten Sängerinnen nicht mittlerweile emanzipiert singen? Auch wir haben doch Brust!

Die Unterteilung in U- und E-Musik ist mir fremd. In jedem U kann ein bisschen E stecken und andersherum. Nach meinem Abschluss fing ich an, die russischen Lieder meiner Eltern zu singen. Ich wollte verstehen, was mich beeinflusst hat. Mein Vater pflegte zu sagen: „Du bist doch unsere Forrrrrtsetzung!“ Und mir fiel auf, dass sich das, was wir hören und fühlen, weiterentwickelt. Zu einer neuen Melodie, zu einer neuen Form. Aus Erlebtem wird Erinnerung, aus Erinnerung wird Fantasie. Gerne lugte ich als Kind in die Fenster fremder Häuser oder träumte mich in Hollywood-Filmwelten. Am liebsten in einen James Bond!

Heute erinnere ich mich öfter daran zurück und frage mich: Vielleicht hat ja jeder in seinem Leben eine ganz eigene Mission? Und vielleicht würde in einem Film namens „Gefährlich nah“ die Mission von Helena Goldt als kosmisch-politischer Agentin lauten, eine Brücke zu bauen zwischen den manchmal so weit voneinander entfernten Seelen in unserer Brust.

Ich sehe weite Landschaften vor mir, aber auch den Dschungel inmitten der Stadt, spüre dunkelrote Tiefe, prickelnde Leichtigkeit, Melancholie, klassische Geradlinigkeit, schlichte Natürlichkeit, aber auch Bewegung, sich den kleinen Sünden hingebend, Erregung, Aufgespanntsein, zarte Töne, viel Selbstironie, gefeierte Dramatik, Erhabenheit, goldene Eleganz, ein wenig Erleuchtung und archaische Ursprünglichkeit. Energie versprühend und das Leben feiernd. Russische Seele gepaart mit einem kosmisch politischen Geist. Vielleicht ist mein Soundtrack ein wenig nostalgisch und Retro, eine Hommage an die klassische Schönheit, von weiblich bis frech. Sinnlich und voller Sinn.

 

Ludwig Graf Westarp: Sie sind eine „Brückenbauerin der Kulturen“, in deren Brust sich zwei Seelen vereinen: die russische und die deutsche. Wie kam es dazu? Worin zeigt sich Ihr Engagement?

Helena Goldt: Als ob es nicht divers genug wäre: auch die kasachische Kultur kommt noch hinzu, sprich orientalisch bis hin zu einer weiten Nomadensteppe als Elemente und Einflüsse. Vielleicht geht es mir im Leben darum, diese scheinbar sehr gegensätzlichen Pole in meiner Arbeit miteinander zu vereinen. Für mich selbst stellen sie gar keine Gegensätze dar. Aber in der deutschen Kultur, in der ich aufgewachsen bin, auch in der Sprache, gibt es diese Unterschiede und klaren Zuordnungen. Mir fällt es leicht zwischen diesen zu vermitteln, sie zusammenzuführen in der Kunst und im Gestalten von Projekten. Ich mache aufmerksam auf ein bisher wenig gesehenes Feld. Zum Beispiel das Schicksal von mittlerweile 4 Millionen Russlanddeutschen in Deutschland. Und es ist Teil der deutschen Geschichte! Aber auch Menschen mit Migrationshintergrund und Deutsche mit Vertreibungsgeschichte aus Schlesien, Preußen u.a. können sich ein Stück weit identifizieren mit unserem Schicksal, der Zerrissenheit und Liebe zu verschiedenen Kulturen. Ich kann Neugier erwecken, weil ich etwas sehe, das andere vielleicht erst auf den zweiten Blick entdecken oder erkennen. Die russlanddeutsche Geschichte ist ein Mosaik, eine Art Collage, diese mache ich sichtbar. Als Kind habe ich gelernt, nicht jedes Wort meines Vaters, der mit starkem russischen Akzent deutsch sprach, wortwörtlich zu nehmen, sondern mit dem Klang zu arbeiten, dem Gefühl dahinter. In der Arbeit als Kulturbotschafterin, die singt, gefällt es mir, die russische Seele für die Deutschen zu übersetzen, sie ihnen zugänglich zu machen und die deutsche wiederum für die Osteuropäer. Ich schaffe es, einander füreinander zu begeistern, oder zumindest zu interessieren. Und: zu vermitteln, wenn es sein muss. Konkret bedeutet es natürlich gemeinsame künstlerische Projekte umzusetzen. Wie zum Beispiel mit dem Kaliningrader Sinfonieorchester ein deutsches Programm zu singen und das russische Publikum dafür zu begeistern, in Kaliningrad selbst die deutsch-russische Freundschaft zu feiern, geht sehr leicht, das lieben sie. Oder aber das Kaliningrader Orchester nach Deutschland für Gastauftritte zu bringen, zu engagieren und hier sogar Menschen für die russische Sprache zu begeistern. Ich meine, die russische Musik berührt immer. Vielleicht kann man in meinen Chansons die Russlanddeutsche Seele wiederfinden und entdecken.

 

Ludwig Graf Westarp: Was bedeutet für Sie das aus Afrika stammende Ritual des Findens eines persönliche Kraft- und Lebensliedes?

Helena Goldt: Ich denke, dass – wie das Blut in unseren Adern zirkuliert – auch etwas in uns pulsiert und schwingt, dass Musik etwas zum Schwingen bringt oder aber dass die Seele selbst Musik ist. Jede*r kennt das Gefühl, ein bestimmtes Lied in einer bestimmten Lebensphase rauf- und runterhören zu müssen. Ein Kraft- und Lebenslied wie in dieser afrikanischen Tradition kann uns immer wieder zu uns selbst zurückführen, uns daran erinnern, woher wir stammen, wo wir einst Geborgenheit empfanden. Vielleicht fühlen wir uns manchmal verloren und können durch bestimmte Lieder zu unserer Mitte und Kraft zurückfinden. Ich beobachte, dass mein musikalisches und damit seelisches Zuhause in einem Mix aus osteuropäischen, orientalischen Klängen sowie einer deutsch geprägten, klaren, geordneten klassischen Harmonie und Linie sich wiederfindet. Wenn ich mit Menschen in eine Verbindung trete, kann es eine Melodie in mir zum Klingen bringen, die in einem stillen Moment danach, wenn ich mit mir alleine bin, zu mir kommt. Sie ist eine Äußerung der Stimmung, Atmosphäre, Verbindung in dieser Situation. Mir kommen auch Klänge zu Personen. Vielleicht ist es eine Frage der Energie? Die Seele spricht, etwas strahlt durch die Augen, jeden umgibt eine Aura, das alles klingt für mich (nach).

 

Ludwig Graf Westarp: Was sind Ihre nächsten Projekte?

Helena Goldt: Als Nächstes steht die Geburt meines ersten Kindes an, d.h. ich werde Mutter, ich bin jetzt mitten in einer Transformation, die Hormone verändern mich, meine Persönlichkeit, Prioritäten werden neu gesetzt, aber auch der Blick auf das Leben ändert sich. Ich werde neue Lieder schreiben, alte Lieder neu interpretieren, CDs aufnehmen, konkret:

In einer der nächsten Produktionen geht es um eine Neuinterpretation alter deutscher Volkslieder, nämlich in einem russischen bis zentralasiatischen Gewand. Alte, vergessene deutsche Lieder, die die Russlanddeutschen seit dem 18. Jahrhundert in ihren Siedlungen im russischen Zarenreich konservierten. Die Lieder haben eine Veränderung erfahren, durch die jeweilige neue Heimatkultur, in der die Russlanddeutschen lebten und ihre Lieder sangen, wurden diese neu beeinflusst. Deutsche Balladen, Tanz- und Wanderlieder unter Begleitung und mit neuen Arrangements von typisch russischen Instrumenten wie der Balalaika, aber auch dem Akkordeon, das ja sogar in beiden Kulturen Tradition ist und sogar ein gutes Bindeglied darstellt.

Dann habe ich vor, eigene Lieder zu schreiben, mit einer Art russlanddeutschem Slang. Wortschöpfungen wie „Chikibriki“, „Viel mal Liebe“, „Großstadtkrokodil“, Gedanken wie „Du bist unsere Forrrrtsetzung“ in Musik zu kleiden, ist definitiv eine neue CD wert. Provokative Weiblichkeit und die westlich geprägte Emanzipation, die ich für meine Mutter und meine Großmutter nachhole, kommen als Themen auch darin vor. Meine Mutter meinte einst „Als Frau bist du nur vollständig mit einem Mann!“ Wie vollständig muss ich also sein mit ganz vielen Männern? Ein Harem für eine Sultanine, bitte!

Wahrscheinlich werde ich auch die Wesens-Lieder beziehungsweise individuellen Kraftlieder meiner noch in mir wohnenden Tochter später in eine Form gießen, es sind bereits einige Melodien zu mir gekommen. Vielleicht wird das eine Wiegenlied-CD für Kinder.

Die in Berlin lebende Künstlerin Helena Goldt ist im Alter von sechs Jahren nach Deutschland gekommen. Sie hat klassischen Gesang studiert, wurde Stipendiatin der Alfred Toepfer Stiftung, wirkte als freies Mitglied von VocalConsort in der Opernproduktion „Moses und Aaron“ mit, hat 2016 für Aufnahmen des Komponisten Sven Helbig I Eat the Sun and Drink the Rain für die Deutsche Grammophon unter dem Dirigat von Kristjan Järvi gearbeitet. An der Komischen Oper Berlin war sie zu sehen und ist mit dem Staatlichen Sinfonieorchester Kaliningrad im Dramatheater (Neues Schauspielhaus Königsberg) und an der Saratower Philharmonie aufgetreten.

 

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Musik. Setze ein Lesezeichen auf den permalink.

Veröffentlicht am: 12.10.2021 | Kategorie: Musik,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert