Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Atelierhauses „sigmaringer1art“ haben sich die KünstlerInnen des Atelierhauses auf ein Experiment eingelassen. Der Einladung der Kommunalen Galerie Berlin folgend zeigen sie in fünf Gruppenausstellungen ihre künstlerischen Positionen.
Die per Los zusammengesetzten Gruppen haben in Zusammenarbeit mit den Kuratorinnen der Ausstellung, Michaela Seliger und Signe Theill, ihre sehr unterschiedlichen Präsentationen entwickelt. Die Gruppenausstellungen zeigen die Stärke jedes Einzelnen, oder metaphorisch auf „Das Haus“ übertragen: in der Vielfalt liegt das Einzigartige.
Schon Albert Einstein sagte „Gott würfelt nicht“, und so haben sich die KünstlerInnen Bernd Beierlein, Mi-Ran Kim, Ronald Koltermann, Michail Schnittmann und Michaela Seliger über die Losentscheidung, eine Ausstellungsgruppe zu bilden, sehr gefreut.
Es bestehen seit Jahren freundschaftliche Bande zwischen den KollegInnen, und so war schnell klar, dass hier etwas präsentiert werden soll, was über den verbindenden, individuellen malerischen Ansatz hinausgehen sollte. Allen gemein ist ein „meta-visueller“ Diskurs über die Malerei, das Malen, das Sehen, Ausstellungsbesuche und Wahrnehmung allgemein.
Die KünstlerInnen verzichten auf Einzelpräsentationen. Der Dialog der Bilder und Installationen steht hier im Vordergrund.
Michail Schnittmann installiert gemalte Cut-Outs von Museumsbesuchern im MoMA in New York. Sie reflektieren Sichtachsen und Ansichtsweisen der Betrachter hier in der Kommunalen Galerie.
Michaela Seliger mit ihrer zehnteiligen Installation „Unknown Landscape – venezianisch“ geht ein auf die Entropie der Zerstörung von Kunst und ihre Rekonstruktion und Neudeutung.
Ronald Koltermann changiert virtuos zwischen Pinsel und Desktop, generiert infinite Bilderwelten am Rechner, spiegelt und transformiert diese wieder in der Malerei.
Mi-Ran Kimer findet enigmatische innere Landschaften. Diese korrespondieren mit Bernd Beierleins Reflexionen über die Natur des Malens und die fortwährend aktuelle Frage nach der Abbildhaftigkeit von Tafelbildern.
Außerdem ist im Atelier von Bernd Beierlein eine große Gemeinschaftsarbeit entstanden. Alle KünstlerInnen haben ihre Spuren hinterlassen und dabei zu einer neuen künstlerischen Sprache gefunden.
Die KünstlerInnen der Gruppe laden Sie ein zur Betrachtung ihrer Werke und zur Teilnahme am Diskurs darüber, was es heute bedeutet, eine Klare Haltung Malerei zu vertreten
Klare Haltung Malerei
20. März bis 3. April 2016
Atelierhauses sigmaringer1art
Kommunale Galerie Berlin
Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin
Beitragsbild: Michaela Seliger
Venezianisch, 2015 Mischtechnik auf Substitutionsdruck 70 x 70 cm
© Michaela Seliger