Julian Schnabel – Leben auf großer Leinwand

Die Kunst des Julian Schnabel. Seit mehr als 40 Jahren steht Julian Schnabel im Mittelpunkt jeder Diskussion über die Rückkehr der Malerei und den Boom der zeitgenössischen Kunst. Seine Werke, oft überlebensgroß, sprechen den Betrachter unmittelbar an, indem sie ihre Themen und ihr Material im Alltäglichen finden. Nun veröffentlicht der Taschen Verlag in sehr enger Zusammenarbeit mit dem Künstler sein Lebenswerk…

Julian Schnabel
Julian Schnabel infront of the painting Portrait of Louise as St. Lucia, 2020 © Julian Schnabel, photo Tom Powell

Es fing an mit den Tellerbildern, die Schnabel Anfang der 1980er Jahre berühmt machten, als er zerbrochenes Geschirr als schwer zu bemalenden Bildgrund nutzte. Er malte auf Samt, Marktstand- und Armeeplanen, Kabuki-Theaterkulissen, Boxring-Böden – Materialien, die ihm im Rahmen seiner malerischen Erkundungen auf Reisen oder in seinen Außenstudios in die Hände fielen. Der Ort ist immer ein wichtiger Faktor für Schnabel, sowohl bei der Schaffung seiner Werke als auch bei ihrer Installation an spezifischen Locations, die den Bedeutungsschichten der Arbeit ihre jeweils eigene reiche Vergangenheit hinzufügen. Schnabels Kunst kennt keinen Unterschied zwischen abstrakt und figurativ, und manche seiner gegenständlichen Formen kommen erst in Bildern zur Geltung, die als grobe, von der Zeit verwitterte Artefakte skulptural in den Raum ragen. Inzwischen hat Schnabel sich auch als Regisseur einen Namen gemacht. Bisher drehte er sechs Filme, angefangen 1996 mit Basquiat, einer Innenansicht der New Yorker Kunstszene der späten 1970er und 1980er Jahre, über Schmetterling und Taucherglocke, der ihm 2007 zwei Golden Globes einbrachte, bis hin zu seinem Van-Gogh-Porträt An der Schwelle zur Ewigkeit aus dem Jahr 2018.

All diese unterschiedlichen Werke entspringen demselben Geist und Ehrgeiz und werden nun in dieser limitierten Collector’s Edition zusammengeführt. Der Band entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler, der die Werke selbst ausgewählt und auch das Cover gestaltet hat. Freunde und Mitarbeiter wie Laurie Anderson oder Donatien Grau porträtieren den Künstler und sein Zuhause. In drei kunsthistorischen Texten widmet sich Éric de Chassey den Gemälden, Bonnie Clearwater den Skulpturen und Max Hollein dem ortsspezifischen Werk, während der Schriftsteller Daniel Kehlmann das filmische Oeuvre untersucht. Diese imposante Ausgabe bietet die Möglichkeit, die lebendigen Oberflächen und mannigfachen malerischen Ereignisse genau zu studieren und damit Schnabels Kunst auf eine Weise zu erfahren, die ansonsten nur in der persönlichen Begegnung mit den Werken möglich ist.

Limitierte Collector’s Edition (Nr. 136-1.135), nummeriert und von Julian Schnabel signiert. Ebenfalls erhältlich in zwei verschiedenen Art Editions.

TASCHEN
Julian Schnabel
Hans Werner Holzwarth und Louise Kugelberg
Mit Texten von Laurie Anderson, Eric de Chassey, Bonnie Clearwater, Donatien Grau, Max Hollein, Daniel Kehlmann
Hardcover in einer Schlagkassette
33 x 44 cm, 570 Seiten
Collector’s Edition limitiert auf 1.000 nummerierte und von Julian Schnabel signierte Exemplare
750 Euro

taschen.com 

Cover Julian Schnabel Taschen Verlag

Julian Schnabel
Julian Schnabel infront of the painting Portrait of Louise as St. Lucia, 2020 © Julian Schnabel, photo Tom Powell

 

Veröffentlicht am: 18.01.2021 | Kategorie: Kunst, Kunst - was sonst noch passiert, | Tag: Buchtipp, Julian Schnabel,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert