HEUTE, am 4. April 2020 um 14 Uhr veröffentlicht SomoS einen umfassenden Überblick über Jiyeon Kim’s Werke, mittels 360-Grad-Fotografie, Videointerview und anderen Mitteln.
Vom Selfie zur Story: Begegnungen mit der digitalen Flut
Jiyeon Kim ist eine aus Südkorea stammende Malerin, die in Berlin lebt. Ihre Arbeit zielt darauf ab, die Wege des Individuums, sich in der digitalen Ära zu repräsentieren, zu erforschen. In ihre vielschichtige Acrylmalerei portraitiert sie Individuen, und kombiniert dabei Realismus mit Abstraktion. Die Künstlerin möchte menschliche Emotionen auf zeitgemäße Weise darzustellen, wobei sie einen besonderen Fokus darauf legt, zu zeigen, wie sich unsere Einstellungen zu Darstellungen des Gesichts und der Figur mit dem Aufkommen von Technologie geändert haben.
Zuvor schuf Kim eine Reihe von Acryl-Porträts von Personen, die sie auf Tinder gefunden hatte. Angetrieben durch ihr Interesse dafür, wie wir uns auf sozialen Medien repräsentieren, untersuchte sie, ob die Fotos, die wir auf Tinder, Facebook oder Instagram posten, tiefere, unbewusste Verlangen ausdrücken können.
Im Zuge ihrer jüngsten Ausstellung bewegt sich Kim über bloße Portraits hinweg, geht vom Selfie zur Story, um neue und komplexere Ideen über die Arten der Interaktion mit dem Internet und dessen gedankliche Nachwirkungen zu erforschen. Inspiriert durch die enormen Fluten an Bildern und Nachrichtenartikeln, die uns jeden Tag konfrontieren, schafft Kim collagenartige Bilder von übereinandergeschichteten Elementen, die auf einer einzelnen Leinwand zusammengestellt wurden. Diese Bilder stellen ein visuelles Nachbild der fragmentierten Foto- und Textstücke dar, die Kim nach einem Besuch des Internets im Gedächtnis behalten hatte, und eine Komposition schaffen, die sowohl Elemente der Wahrheit als auch der Fiktion enthält.
Kims persönliche Erfahrung hat etwas Universelles. Durch die Filter unseres eigenen Geistes, der selbst jeden Tag zahllosen Informationen ausgesetzt ist, werden Geschichten verzerrt und modifiziert. Kims Arbeit trachtet danach, diese Verzerrung visuell darzustellen.
Hier gehts zu Online Schau, am 04. April um 14 Uhr: