Wenn im August die Sternschnuppenschwärme am Himmel erscheinen, muß man den Sommer festhalten. Du erlebst die JRGALLERY und Raab Galerie deshalb als Garten: Über den Rasen spazieren Mäuse von Nina Maron, hüpfen Hasen von Astrid Köhler, beobachtet von Mari Kims eleganten und frivolen Katzen. Es sprießen Blumen von Klaus Fußmann, Rainer Fetting und Donald Sultan aus dem Boden, dann und wann ist die Idylle gestört von Eliots Fliegenpilzen.
Jeder Fleck ist genutzt, um den derzeitigen Lustgartencharakter der Galerie zu betonen. Denn es wurde das Motto von Kurt Tucholsky beherzigt: Es gibt nicht eine richtige Art, die Natur zu sehen, es gibt hundert! Das Thema ist in Berlin seit Langem beliebt, Friedrich der Große erwarb bereits Werke von Antoine Watteau, dem jungen revolutionären Maler am Hof in Versailles, den die Darstellung opulenten Hofelebens langweilte und der in seinen bukkolischen Parkbildern lieber junge verliebte Paaren beobachtete, die hinter den Bäumen verschwanden. Das war vor mehr als zweihundert Jahren.
JRGALLERY und Raab Galerie zeigen den heutigen Sommer, im Norden karger, wie Bernd Koberling in einem Gemälde aus den 80er Jahren zeigt, dem auch ein Kormoran aus gleicher Zeit zugeflogen ist, herrliche Gärten von Hubertus Giebe, dessen Dresdner Garten am Lustgarten an vergangene Zeiten erinnert, in der Malweise dann erneut bezeugt, zu welch gewaltigen Erneuerungen die Malerei in der Moderne heute immer wieder fähig ist. Landschaftsbilder von Karoline Kroiss lassen im Kopf Lieder von Claire Waldorf und die Berliner Liebe zur Freizeit in der Natur erklingen – was braucht der Berliner, um glücklich zu sein? Mit den 12 Skulpturen der Sternzeichen von Markus Lüpertz möchte man einen imaginären Brunnen bauen, die einzelnen Figuren der jeweiligen Himmelsrichtung zugewandt.
Gruppenausstellung “Lustgarten” – U.A. MIT ELIOT, ASTRID KÖHLER, MARI KIM
14.8.2021 – 13.9.2021
Ausstellungseröffnung: 13.8.2021 von 15 bis 21 Uhr
Beitragsbild: Astrid Köhler “Blume-Pink” 36 x 46 cm , Hubertus Giebe “Landschaft IV” 70 x 100 cm, Bernd Koberling “Steine im Schnee” 200 x 150 cm, Lois Wallace “waiting” 100 x 120 cm, Eliot “Fliegenpilze” 2 Variationen