Die expressiven Gemälde Christopher Lehmpfuhls werden ausnahmslos vor dem Motiv gemalt und gleichen dreidimensionalen Farbreliefs. Sie berichten von der Ekstase eines unmittelbaren Erlebens von Wirklichkeit, vom Akt des Sehens und vom Umformen des Gesehenen in Malerei. Gleichzeitig dokumentieren sie die teils massiven Veränderungen der gewählten Bildmotive.
Der performative Malakt von Christopher Lehmpfuhl wurzelt in der Freilichtmalerei des 19. Jahrhunderts und im Impressionismus. Er ist Ausdruck individueller Empfindungen sowie der Gestaltungskräfte eines Künstlers, der die Atmosphäre mit allen Sinnen aufnimmt und sich Wind und Wetter aussetzt, um einen Gesamteindruck aus Farben, Lichtmomenten, Lichtstimmungen, Geräuschen, Gerüchen und Gefühlen in Malerei zu verwandeln. Der Malprozess selbst ist die kontrollierte Umsetzung dieser Sinneseindrücke.
Christopher Lehmpfuhl war Meisterschüler von Klaus Fußmann an der damaligen Hochschule der Künste in Berlin (heute Universität der Künste). Er wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Stipendium der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, dem GASAG Kunstpreis Berlin oder dem Auftrag, nach der Wiedervereinigung alle 16 Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland zu malen. Seine Werke waren kürzlich auf der Art Basel zu sehen und werden seit Jahren in Museen und Galerien ausgestellt, zuletzt im Museum Villa Rosenhang in Weilburg, im Rudolf Stolz Museum in Sexten (Südtirol) sowie kürzlich im Foyer des Humboldtforums Berlin. 2012 wurde seine Werkschau „Berlin Plein-Air 1995–2012“ in der Alten Münze Berlin durch Bernd Neumann, den damaligen Kulturstaatsminister der Bundesrepublik Deutschland, eröffnet, für 2018/19 ist die Werkschau „Schlossplatz im Wandel“ in Berlin geplant.
Beitragsbild: Christopher Lehmpfuhl, Galerie Kornfeld, 2017
Berlin in Mind
9. September – 4. November 2017
Galerie Kornfeld
Fasanenstraße 26
10719 Berlin
Man sollte die Gelegenheit nutzen und sich die Werke ansehen – empfehlenswert in Berlin