2020 wurde Christian Klant vom Amsterdamer Rijksmuseum damit beauftragt zu erforschen, wie genau die weltbekannten Seestücke des französischen Fotografen Gustave Le Gray Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden sind. Während Le Grays fotografisches Werk in zahlreichen Publikationen kunsthistorisch aufgearbeitet und besprochen wurde und obwohl es kaum eine Publikation über die Geschichte der Fotografie gibt, die ihn nicht erwähnt, war bisher nur wenig über die tatsächliche Entstehung seiner Seestücke bekannt.
Die großformatigen Albumin-Prints, die Le Gray von Kollodium-Nassplatten abzog, waren zur damaligen Zeit eine Sensation. Noch nie war es einem Fotografen gelungen, mit dem noch jungen Medium der Fotografie künstlerisch so eindrucksvoll Wolken und Meer in einem Motiv zu vereinen. Wie genau dies Le Gray gelang, war bisher Anlass vieler Spekulationen.
Christian Klant, selbst vertraut mit den gleichen Verfahren wie Le Gray sie nutzte, erforschte intensiv, wie Le Gray vor 170 Jahren arbeitete. In einem multimedialen Vortrag berichtet Klant von seiner Reise in die Geschichte der Fotografie. Er zeigt im Detail auf, wo genau die Herausforderungen zur damaligen Zeit bestanden. Als krönender Abschluss fotografierte Klant selbst großformatige Glasplatten-Negative von Seelandschaften und Wolken an verschiedenen Küsten Europas. Diese wurden von ihm im Anschluss auf Albumin-Papier gedruckt. Eine Auswahl dieser Prints wird im Original zu sehen sein.
Christian Klant ist Experte für historische fotografische Verfahren. In seinen freien Projekten setzt er sich mit Werten wie Achtsamkeit und Authentizität sowie der Interaktion von Mensch und Natur auseinander. Klant ist BFF Professional, Herausgeber des BFF Art-Lab Podcast, Treuhänder der Stiftung Photographie schwarzweiß, stellvertretender Sprecher des Deutschen Fotorates und berufenes Mitglied der DGPh. 2022 erschien sein zweites Buch Places of Resonance. Klants fotografische Arbeiten werden international ausgestellt.