Thomas Lange und die Galerie Poll verbindet eine lange gemeinsame Geschichte: 1981 fand die erste Einzelausstellung des Malers in der Galerie statt, weitere Einzel- und Gruppenausstellungen folgten. Mit „Grüße aus Italien“ stellen wir jetzt Bilder aus den vergangenen fünf Jahren sowie eine Auswahl von Zeichnungen vor, die zwischen 2010 und 2019 auf Illustrierten- und Buchseiten entstanden sind.
Thomas Lange lebt seit Mitte der 1990er Jahre in Torre Alfina in Mittelitalien. Sein Atelier-Haus in Fornovecchino ist bis heute Ausgangspunkt für seine Entdeckung der Kultur der Etrusker, der Renaissance und des Barocks, die für ihn die Möglichkeit bietet, während des Alltagslebens der Vergangenheit zu begegnen.
Von diesem Einfluß sind auch seine neuen, stark farbigen und pastosen Öl-Malereien geprägt. In thematischen Zyklen erforscht er Motive wie die Venus (Venere) oder die Heilige Jungfrau Maria (Vergine) in immer wieder neuen Variationen malerisch. Charakteristisch für seine Malerei ist der Aufbau Schicht um Schicht mit Übermalungen, Streichungen und Überlagerungen.
Die Darstellung der menschlichen Figur steht im Zentrum seiner Beschäftigung mit der christlichen Ikonographie und der Inspiration durch berühmte Maler vergangener Jahrhunderte wie dem Florentiner Manieristen Jacopo da Pontormo. Neben kunsthistorischen Vorbildern gehen immer wieder auch Bilder aus Illustrierten und dem Internet, persönliche Fotografien und historisch und gesellschaftlich bedeutsame Geschehnisse sowie Porträts von Freunden und Bekannten in die Bilder von Thomas Lange ein. Von Interesse ist für ihn dabei die Dialektik zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit sowie „eine intensive Reflexion über die Bedeutung der Bilder und den Akt des Malens selbst, der konsequent über das Tun erfolgt, in der unaufhörlichen, fieberhaften Suche nach dem malerischen Bild“.
Thomas Lange, geboren 1957 in Berlin, studierte ab 1976 Malerei an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin (HdK) bei Prof. Wolfgang Petrick und Prof. Herbert Kaufmann, bei dem er 1982 sein Studium als Meisterschüler abschloß. 1983 war Thomas Lange Stipendiat der Karl-Schmidt-Rottluff-Stiftung. 1986 lehrte er als Dozent an der Universität Marburg und 1988/89 als Gastprofessor an der HdK Berlin. 2001 wurde Thomas Lange mit dem Primo Premio Suzzara, Mantua (Italien) ausgezeichnet. Seit 2004 gibt er Kurse an Sommerakademien, etwa in Bad Reichenhall und an der Akademie der schönen Künste Kolbermoor. Arbeiten des Künstlers befinden sich in bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen, darunter die Berlinische Galerie, die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland, der Kunstpalast Düsseldorf, die Deutsche Bank, Frankfurt am Main, die Sammlung Würth, Künzelsau, die Fondazione Mudima, Mailand, die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, das Diözesanmuseum St. Ulrich, Regensburg und das Museum am Dom, Würzburg. Thomas Lange lebt und arbeitet in Torre Alfina (Italien) und Berlin.
Beitragsbild: Thomas Lange, Pontormo, 2023/24, Mischtechnik und Öl auf Leinwand, 35 x 25 cm
Thomas Lange. Grüße aus Italien
10. Januar 2025 – 1. März 2025
Galerie Poll