In Theres Cassinis Arbeiten wird die Skulptur wieder zum Kleid, was sie auch ganz ursprünglich war, nämlich diejenige Hülle (hyle, griech. Materie), auf deren (Ober)fläche sich die Welt erklärt. Sie schweben, Theres Cassinis biomorphe textile Skulpturen, die sie bevorzugt von der Decke hängen lässt. Die Formensprache Cassinis erinnert an ein Archiv der prinzipiellen Körper, der kleinen, biologischen Einheiten, also an Zellen, Viren und Bakterien.
Die neue Gruppe von fliegenden Objekten präsentiert sich als Schwarm. Im Unterschied zu den bionischen Wesen der ihnen vorhergehenden Werkphase, die allesamt als singuläre Ereignisse in einer alchemistischen Schneiderei ausgefallen waren, mit ihren bizarren Formen, Flächen und Hüllen, sind diese neuen als Gurken erkennbar, alle vom selben Stamm.
In Cassinis Installation konspirieren die menschlichen und die sie umschwebenden Gurkenkörper, was die menschlichen Körper in ihrer merkwürdigen Spezifizität bloßstellt und sie (noch) rätselhafter macht. Theres Cassini spielt dabei raffinert mit der großen, überlegenen Intruder-Form, erteilt eine künstlerische Lektion oder spielerisch-therapeutische Habitus-Übung in Urkörper-Empathie.
Auszug aus Elisabeth von Samsonow`s Katalogtext „Fliegende Bio-Entities“
THERES CASSINI Gurkenschwarm
Vernissage 12. Februar 2020 um 19:00
Über diese sensationelle Ausstellung GURKENSCHWARM im O&O Depot in der Leibnizstraße 60 ist auch schon
eine erste Rezension im “der architekt” erschienen, verfasst von Prof. Andreas Denk.
http://derarchitektbda.de/im-reich-der-gurken/
Die fliegenden/schwebenden/schwimmenden Objekte lassen einen den Raum wahrhaftig anders wahrnehmen …
Unbedingt ansehen!