MASCH, der 1950 im Rheinland geboren wurde und in den siebziger Jahren an der UdK in Berlin Malerei studierte, stellt seine Werke seit vielen Jahren erfolgreich im In- und Ausland aus. Darüber hinaus war er auch als Musiker aktiv und war in dieser Eigenschaft unter anderem auch für die Bavaria Filmstudios in München tätig. In die Arbeit für die Filmwelt ließ er schließlich auch seine Fähigkeiten als Maler einfließen. Für seine Mitarbeit als Art Painter für den Film „The Grand Budapest Hotel“ gewann der Film dann 2015 den Oscar. Auch heute beinhaltet für MASCH die Malerei neben der Arbeit im Atelier die Schöpfung von Szenenbildern für den Film.
Die Ausstellung „The Past is Now“ präsentiert erstmalig die neueste Serie von Werken des Künstlers MASCH. In den Werken der Serie teilen sich die Gestalten und Formen vor abstrakten Hintergründen auf in Polygone und relativ homogene Flächen. Diese Felder kennzeichnen und unterscheiden sich durch sowohl monochrome Farben als auch einheitliche Texturen und ihre Konturen folgen einer übergeordneten Geometrie von Formen. Daraus ergibt sich eine fugenlose und verschachtelte Anordnung, das heißt die verschiedenen Gestalten und Formen sind auf diese Weise ähnlich wie Kacheln ebenso getrennt wie miteinander verbunden und verwoben. Ohne Farbverläufe wirken die Silhouetten wie ineinander eingebettet. Die Gestalten, Objekte und Hintergründe in MASCHs Werken befinden sich in einem magischen Fluss und Nebeneinander, in unmittelbarem Zusammenhang und Wechselwirkung.
Die zweidimensionale Formsprache und Semiotik MASCHs steht in diesem Sinne in der Tradition einer Vereinfachung und Reduktion wie unter anderem im Kubismus. Auch deswegen wäre es ein Irrtum, seine Klarheit und Zielsicherheit des Ausdrucks mit Naivität zu verwechseln. Frei von solchen Vorbildern ist MASCH in seinem speziellen Duktus nicht zuletzt durch eine spürbare, größere Leichtigkeit und durch eine sicheren, aber auch undogmatischen Stil. Diese Souveränität ist merklich erarbeitet sowie Ergebnis einer gründlichen Findung. In ihrer klaren Formsprache verbinden die Gestalten MASCHs eine rätselhafte Einfachheit ähnlich der archaischer Geoglyphen mit Witz und Erzähllust geradewegs aus dem Alltag. Sonderbare Gestik und Symbole sind hier also ganz natürlich gekoppelt mit menschlicher Nähe und Bodenständigkeit. Das macht MASCHs Werke ebenso zugänglich wie vielschichtig und insbesondere in dieser Kombination ausgesprochen faszinierend.
Text: Matthias Bergemann