Kristina Schuldt schöpft für ihre Arbeiten aus einem Repertoire an Formen und Stilen, die ihr überall begegnen: bei der Lektüre kunsthistorischer Bildbände über niederländische Genremalerei oder den Konstruktivismus und Kubismus des 20. Jahrhunderts, beim Durchblättern von Klatschzeitungen, beim Beobachten von Menschen auf der Straße mit ihren Smartphones, bei der Arbeit im Garten. Ihre Bilder wecken Erinnerungen an einen bereits gesehenen Kanon, an glattpolierte Körperoberflächen oder wellige Haare der Maschinen-Menschen Fernand Légers zum Beispiel oder an merkwürdig deformierte und multiperspektivische Porträts Pablo Picassos und entwickeln dabei ein Eigenleben und eine Energie, die nicht zuletzt aus dem Einsatz starker Farben wie Pink oder Knallblau entsteht.
Die Titel sind zweideutig und irreführend, sie geben eine Richtung vor, ohne zu viel verraten zu wollen. Sie setzt sie ein wie eine zusätzliche Farbe und findet sie, indem sie das Bild noch einmal zurückläuft wie einen Weg, auf der Suche nach dem Auslöser.
Beitragsbild: Kristina Schuldt, Loading II, 2017, Öl und Eitempera auf Leinwand, 80 x 60 cm, Foto: Uwe Walter, Berlin
TAKE FIVE: Kristina Schuldt
6. – 10. Februar 2018
Auguststraße 26
10117 Berlin