SWIM taucht in diese Erlebniswelt des Schwimmens, der Bewegung und des Wassers ein. In deren bauliche Formen, aber auch in damit verbundene emotionale und metaphorische Bezüge: Das im Wasser-Sein, die Schwerelosigkeit und die Fluidität und deren Verbindung zu den unterschiedlichsten Praktiken und Gefühlen der Menschen sowie auch das Verschwimmen und Vergessen.
Umgeben von Bauzäunen liegt am Rande des Volksparks Friedrichshain das Sport- und Erholungszentrum (SEZ). Es war eines der bedeutsamsten Projekte der DDR und hatte Millionen von Besucher*innen. Jetzt ist der Abriss geplant. Mit dem SEZ wird auch ein Ort verschwinden, der mit vielen Erinnerungen, Sehnsüchten und Leidenschaften verbunden ist. Ein von Menschen für Menschen gemachtes künstliches Paradies, von Besucher*innen als Spektakel und Perle beschrieben. Besonders eindrucksvoll ist die Schwimm- und Badelandschaft: große, organisch-geformte Becken, die über Kaskaden verbunden sind und ferne Orte der Südsee imitieren.
*Die mehrteilige Ausstellungsreihe `swim, sweat, fight – die Suche nach Paradiesen` erkundet Spuren der Geschichte und Gegenwart entlang von drei zentralen Sehnsuchtsorten des damaligen SEZ: die Wasser- und Schwimmlandschaft (swim), die Sauna (sweat) und das Kampfsportstudio (fight). Metaphorisch werden Bezüge zu geplanten, selbstgeschaffenen und umkämpften künstlichen Paradiesen hergestellt, die sich zu einer Suche nach sozialen Infrastrukturen und offenen Orten der kollektiven Freizeit in der Stadt entwickeln.
Das Begleitprogramm wird mit der Ausstellung wachsen. Es sind zahlreiche weitere Kooperationen mit dem Stadtteilzentrum Friedrichshain ‚Pauline‘, Screening-Abende, künstlerische Performances und Dialogräume mit unterschiedlichen Gästen geplant. Informieren Sie sich gerne auf unserer Website und Instagram über das aktuelle Programm.
ÜBER DIE KÜNSTLERINNEN
Kristin Wenzel interdisziplinäre Praxis umfasst großformatige Installationen, Skulpturen und Interventionen im öffentlichen Raum. Die Folgen der politischen Wende 1989/90 waren für Kristin Wenzel Ausgangspunkt ihres künstlerischen Interesses an der Übersetzung von gesellschaftlichen Umbrüchen und Veränderungen in architektonische Situationen. Das visuelle Scannen und Kartieren von Orten und Gebäuden ist dabei ein fortlaufender Prozess der Künstlerin. Es sind vergessene oder im Verschwinden begriffene Orte, die Kristin Wenzel auf ihren Streifzügen durch den städtischen Raum entdeckt: Vitrinen, Kioske, Litfaßsäulen, Schaukästen, Straßenlaternen oder Springbrunnen. Der Gedanke der Transformation, sei es konzeptionell oder materiell, durchdringt ihre gesamte Praxis und verbindet Vergangenheit und Gegenwart durch Prozesse des Sammelns und Neu-Interpretierens. Dabei verweist sie in ihren Arbeiten auch stets auf die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum und erschafft sogenannte „Möglichkeitsorte“.
Helena Doppelbauer nutzt verschiedene Medien wie Video, Sound, Fotografie und Performance, um durch formale und inhaltliche Überlagerungen neue Perspektiven zu eröffnen. Es ist der Moment der Irritation, der sie in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung interessiert. In ihren Videoinstallationen versucht sie oftmals, eine Wirklichkeit außerhalb der subjektiven Wahrnehmung zu erfassen.
SWIM* – die Suche nach Paradiesen
23.01.2025 – 27.04.2025
Galerie im Turm