Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
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Neben der Menschenwelt gibt es eine zweite Welt, die der Mensch geschaffen hat, eine Welt für die Tiere. Mit ihren einzigartigen künstlerischen Verfremdungen ist die Berliner Fotografin Sabine Wild beider dieser Welten auf der Spur, hat sie doch festgestellt, dass die Welten nicht streng voneinander abgegrenzt sind, sondern vielfach überlappen, regelrechte Transitzonen ausbilden, bisweilen gar in eins fallen: Menschenwelt und menschgemachte Tierwelt, Menschen und Tiere, tierisches Menschsein, menschlichesTiersein, das alles schlummert hinter Gittern, Rastern, Pixeln, Schlaufen, Gedanken, Gefühlen, suchenden Körpern und Seelen, eingezwängt in die Käfige dieser oder jener Welt, bereit für den Ausbruch, den großen Sprung, die Revolution der Evolution.
Innerhalb einer Dekade schuf Sabine Wild eine ganze Reihe von Bilderserien zum Verhältnis Tier-Mensch, die mehrfach ausgestellt und immer wieder diskutiert wurden. Die kühle Distanz zu den artifiziellen Zooarchitekturen übersetzte sie in einen strengen, grafischen Blick. Mit soziologischer Annäherung untersuchte sie dann gigantische Habitate: zu Käfigen umgewandelte Wohnungen, in denen Mieter eine Symbiose mit ihren „Lieben“ pflegen. Jetzt eine weitere Blickverschiebung. „Technik“ drängt in den Vordergrund: als ergänzende, kommentierende Installation durchdringt sie die aktuelle Ausstellung und arbeitete unser Verhältnis zum Tier klar heraus – als Machtverhältnis: Technik als Mittel zum Zweck der Beherrschung alles Animalischen tritt uns als Ordnung entgegen. Ordnung aber heißt Unterwerfung.Unterwerfung heißt Ohnmacht. Ordnung und Ohnmacht? Der Kampf ist noch nicht entschieden.
Christian Welzbacher
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