„‘Normal‘ ist auch nur eine Einstellung auf der Waschmaschine.“ (Whoopi Goldberg) Dieser Spruch stand auf einer Postkarte, die in der Wohnung einer Freundin von mir hing. Wir lachten jedes Mal darüber, wenn ich zu Besuch kam, denn wir fühlten uns nie richtig „normal“.
Was soll das überhaupt heißen: normal? Mittelmäßig? Langweilig? Grau? Unauffällig? Angepasst? Oder mitteldreckig? Vor 25 Jahren hatte (zumindest) meine Waschmaschine noch kein Eco-programm. War das normal?
… und ist es normal, dass jeden Tag die Sonne aufgeht? Oder sich die Erde um sich selbst dreht? Im Allgemeinen wird das vorausgesetzt. Aber die Welt könnte schließlich auch von ihrer Umlaufbahn abkommen – und dann? Zwei Sonnenaufgänge/-untergänge pro Tag, äh in 24 Stunden? Stunden?
Gibt es dann eine Normarbeitszeit oder einen Normbetrieb? Dass die U-Bahn ausfällt, ist das „normal“ in Berlin? Und gilt das auch für Tokio? Kann der Blutdruck, die Laune, die Länge der Nase, das Wetter, die Tageszeit, ein bestimmtes Verhalten „normal“ sein?
„normal“ ist auf jeden Fall dynamisch. Ansichten über das, was „normal“ ist, ändern sich ständig. Für einen Moment gilt etwas als „normal“ und dann wieder nicht. Das hängt von Ort und Zeit ab. „Normalität“ ist ein dynamisches Konstrukt, das sich im Laufe der Zeit ändern kann. „Normal“ ist verrückt. „Normal“ ist eine Utopie.
Dieser widmen sich die Künstler*innen in einer Bandbreite aus Comic, Collage, Illustration, Installation, Druckgrafik, Malerei, Mural, Performance, Siebdruck, Skulptur und Zeichnung.
Künstler*innen
Claudia Bernhardt | Alberto Cruz | Lara Dahlmann | Johanna van Emden | Jochen Geilen | Stefanie Hillich | JumJum | Anaïs Massini | Annika Unterburg | Anna Wagner | Markus Wüste und Gäste