Die 1975 in Los Angeles geborene und in Berlin und in den Niederlanden lebende Künstlerin Nicole Bianchet bemalt nicht, sie bearbeitet ihre Bilder. Mit dem Cutter ritzt und kratzt sie in das Holz, schält und verletzt den Untergrund, färbt die Verletzungen wieder ein, als würde sie die Narben heilen. Bianchet dazu: »Ich versuche dabei so kontrolliert wie möglich und so chaotisch wie nötig vorzugehen.« Parallel zum Studium (1995–2002) an der renommierten Karlsruher Kunstakademie (Meisterschülerin bei Gustav Kluge) machte sie eine klassische Gesangsausbildung. Viele ihrer Arbeiten beziehen neben Malerei und Zeichnung auch Fotografie, Skulptur, Installation und vor allem Musik ein. Im Fokus ihrer Ausstellung stehen neue großformatige auf Holz gemalte Landschaftsbilder, die Parallelwelten konkret ausgedachter Figuren zeigen oder in denen die Natur für den »Altar Ego« steht.
Beitragsbild: Nicole Bianchet, Simulation Of An Empty Mind oder wie ich mit den Gedanken Versteck spielte, 2017, Mischtechnik auf Holz, 220 x 480 cm