Die Ausstellung zeigt 15 Bilder JoDD von Schaffsteins mit transformeller Malerei mittleren Formats (100 x 70 cm) und ein großformatiges Bild (200 x 200) zu Rose Ausländers Gedichtzyklus “Mutterland”, der erstmals 1978 im Literarischen Verlag Helmut Braun in Köln erschienen ist. Rose Ausländers Gedichte aus den Jahren 1976 – 1978 verarbeiten indirekt einerseits Verfolgung und Vernichtung jüdischen Lebens durch Nazi-Deutschland, wodurch ihr das Vaterland verloren ging. In der deutschen Sprache findet Rose Ausländer andererseits ihr “Mutterland”, das sie umfängt und mit poetischer Kraft ausstattet und ihr im konzentrierten, sprachlichen Ausdruck das direkte Weiterleben in Ernst und Freude ermöglichte – womit sie die deutsche Lyrik des 20. Jahrhunderts beschenkt hat.
JoDD von Schaffsteins Malerei nimmt am Ende des 20. Jahrhunderts die konzentrierte Kraft der Gedichte auf und lässt in spontanen, abstrakten Strukturen sowohl die Lebendigkeit des Augenblicks als auch das Nachwirken von Tragik und Trauer spürbar werden. Verarbeitete, in Sprache gefasste Erfahrung, die im Gedicht ganz und gar aktueller Augenblick wird, und der schöpferische Akt im Bild, der das offene Jetzt gerinnen lässt, verbinden sich zu einer Hommage des Künstlers an die Dichterin.
Finissage
24. September 2022
Die Ausstellung ist zum Finissage-Wochenende Samstag 18 – 22 Uhr und Sonntag 14 – 18 Uhr geöffnet, sowie während der Laufzeit der Ausstellung nach telefonischer Vereinbarung.
JoDD von Schaffstein (Künstler): 0170 – 824 27 47
Christoph R. Giselher Poche (Gast-Kurator): 0151 – 501 58 414