Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
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Die Ausstellung „Moonlight at Noon“ präsentiert Gemälde und Papierarbeiten des albanischen Künstlers Orion Shima und des in Bonn lebenden Künstlers Martin Stommel. Beide sind seit mehreren Jahrzehnten künstlerisch tätig und ihre Werke werden international ausgestellt. Gemeinsamer Nenner der beiden Künstler ist das Genre der figurativen Malerei. Stil und Inhalt von Stommel und Shima verbinden bei allen Unterschieden die den Sujets zugrundeliegenden Archetypen, bzw. die Suche danach.
Die formalen Unterschiede werden durch die Gegenüberstellung verdeutlicht, gleichzeitig verkörpern die meisterlichen Werke der beiden Künstler ein unabhängiges, kulturübergreifendes künstlerisches Medium, das sehr grundsätzlich verbindet.
Orion Shimas gegenwärtige Malerei ist das Ergebnis einer langen Entwicklung. Seit fast zwei Jahrzehnten scheint Shima einen inneren Vorgang zum Anliegen zu haben, dessen malerische Gegenstände sich fortwährend bewegen und wieder zusammensetzen, um eine inhaltliche Filterung höchster Klarheit zu erreichen. Dafür erkundete Shima in seiner Frühzeit als Künstler die Abstrakte Malerei und zeigte Interesse an der Technik des Haute Pâte. Diese Erfahrungen flossen in seine Malerei ein und bilden zusammen mit seiner akademischen Ausbildung während seiner Zeit an der Kunsthochschule die Voraussetzungen und inspirierende Grundlage seines Schaffens – eine figürliche Malerei, die sich im Wesentlichen unabhängig von der objektiven Realität zeigt. So nutzt Shima figürliche Darstellungen als einen initialen Impetus oder Vorwand, um persönliche Zeichen zu setzen, durch die er eine individuell wahrgenommene Welt aufbaut, deren Stimmung sich durch gemalte Szenen und Charaktere entschlüsselt.
Der Künstler Martin Stommel zeigt seine großformatige Ölmalerei auf Leinwänden aus den letzten Jahren. Dazu zählt auch der „Amazonenkampf“ von 2018 (220 x 240 cm), ein Bild voller Dynamik und Dramatik. Das Format und das Ringen der Beteiligten als Motiv erinnert an Peter Paul Rubens und sein 1618 entstandenes Gemälde „Der Raub der Töchter des Leukippos“, das mit ähnlichen Maßen (224 x 210 cm) eines der Hauptwerke der Alten Pinakothek in München ist. Kastor und Pollux (griechisch Polydeukes), Söhne der Leda und des Zeus, der sie als Schwan verführt hatte, Brüder der schönen Helena, rauben in der Darstellung von Rubens Hilaeira und Phoibe, Töchter des Königs Leukippos von Argos. Dies geschah kurz vor der Hochzeit der beiden
Mädchen, was möglicherweise noch heute in den Hochzeitsriten als Entführung der Braut eine Rolle spielen könnte und der alten Sage eine bleibende Aktualität verschafft. Die zwei nackten üppigen Blondinen wirken nur bedingt widerspenstig. Eine Amorette links hinter dem Pferdehals beobachtete den Ausgang interessiert. Was an dem Rubensgemälde, Inbegriff barocker Malerei, spannend ist, ist die Art, wie Rubens vier in Bewegung befindliche Personen und zwei Pferde formatfüllend auf einer annähernd quadratischen Fläche unterbringt und doch eine gewisse Natürlichkeit der Bewegungsabläufe erreicht.
28.4.2021 – 03.7.2021
Beitragsbild: MARTIN STOMMEL „Adonis“, Öl auf Leinwand, 150 x 150 cm, 2020
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