Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
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LAS Art Foundation zeigt mit NOX die bisher umfassendste Ausstellung von Lawrence Lek auf drei Etagen des leerstehenden Kaufhaus am Kranzler Eck. Vielen Berliner:innen früher bekannt als „Bilka“ oder „Karstadt Sport“, bildet das Gebäude den architektonischen Rahmen für alle Bereiche von Leks multidisziplinärer Praxis, die Installationen und Game Design mit Sound- und Videoarbeiten verbindet. Die raumgreifende Ausstellung lädt Besucher:innen dazu ein, eine Smart City zu erkunden, in welcher der fiktive KI-Konzern Farsight Corporation seine empfindungsfähigen, selbstfahrenden Autos testet und trainiert. Die Arbeit stellt das neueste Kapitel in Leks sinofuturistischem FilmUniversum dar, das die Probleme und Versprechen von künstlicher Intelligenz hinterfragt. NOX befasst sich mit der fortschreitenden Integration von Künstlichen Intelligenzen in das urbane Leben und regt zum Nachdenken über Fragen der Handlungsfähigkeit, Ethik, und Empathie im Zusammenleben zwischen Menschen und Maschinen an.
Als spekulative Fiktion konzipiert, imaginiert Leks Arbeit die psychologischen Folgen einer Zukunft, die von intelligenten Systemen und nicht-menschlichen Entitäten bevölkert ist. In diesem Szenario ist NOX (Nonhuman Excellence) ein psychologisches Programm, das industriell entwickelt wurde, um gegen unerwünschtes Verhalten von autonomen Fahrzeugen vorzugehen. Selbstfahrende Autos stellen in dieser Welt die Protagonist:innen dar und weisen verschiedene resistente Verhaltensmuster auf. Während einige ihre Rolle in der Gesellschaft hinterfragen, widersetzen sich andere ihrer drohenden Obsoleszenz oder genießen die pure Freude des Fahrens.
Auf drei Etagen führt die Installation Besucher:innen durch unterschiedliche Abschnitte der fiktiven Welt, begleitet von einer sich verändernden Sound-Landschaft aus Musik und Voiceover-Fragmenten der Autos und ihres KI-Therapie-Chatbots. Beim Betreten der nächtlichen Stadtlandschaft am Schauplatz eines Autounfalls bildet eine Abfolge von architektonischen Zonen die Struktur für die Welt von NOX. An diesem Ort werden die Erinnerungen der Fahrzeuge, ihre Trainingserfahrungen und die Beziehung zu ihrem Mutterkonzern reflektiert. Den Höhepunkt von NOX bildet ein interaktives Videospiel in der finalen Station der Ausstellung, unter der Kuppel des Gebäudes, bei dem das Publikum in die Rolle der Farsight-Mitarbeitenden versetzt wird. Die Spieler:innen werden mit dem Training und der emotionalen Betreuung der eigenwilligen Autos beauftragt. Anhand von Simulationsübungen erforschen sie die Grenzen der Handlungsfähigkeit der Fahrzeuge, indem sie verschiedene Szenarien durchspielen, denen sie bereits auf ihrer Reise durch die Ausstellung begegnet sind.
Durch eine Kombination aus filmischer Erzählung und verzweigtem, entscheidungsbasiertem Narrativ beleuchtet Lek die sich wandelnde Beziehung der Gesellschaft zu nicht-menschlichen Wesen, deren Schicksal eng mit unserem eigenen verwoben ist.
Lawrence Lek:
„Ich bin gespannt darauf, in Berlin zum ersten Mal, Musik, Gaming und Architektur in dieser Größenordnung miteinander zu verbinden. NOX ist ein Projekt über das technologische Leben, eine nächtliche Reise ins Unbekannte. Es gibt ein Gefühl des Erwachens, das nur bei Nacht erfahrbar wird. Mit der Ausstellung möchte ich ein Bild der KI als archetypische Wanderin erzeugen, die gleichzeitig versucht die Welt zu verstehen und zu entdecken.“
Lawrence Lek ist ein Künstler, Filmemacher und Musiker, dessen Arbeiten sich mit virtueller Realität und Simulation beschäftigen. Lek erkundet darin Worldbuilding als eine Art multidimensionale Collage, die Elemente aus materiellen und virtuellen Welten kombiniert. Seine Arbeiten entwerfen Narrative, die alternative Geschichtsverläufe und mögliche Zukunftsszenarien aufzeigen. Zu den bisherigen Kapiteln seines sinofuturistischen Film-Universums gehören der CGI-Spielfilm AIDOL (2019), die OpenWorld-Game-Serie 2065 (2018 – fortlaufend), die KI-Coming-of-Age-Geschichte Geomancer (2017) und das Video-Essay Sinofuturism (1839-2046 AD) (2016). Seine jüngsten Einzelausstellungen wurden unter anderem in folgenden Institutionen gezeigt: QUAD, Derby (2022-2023); ZiWU The Bund, Shanghai (2022); HEK Haus der Elektronischen Künste, Basel (2019); arebyte, London (2018); und K11 art space, Hongkong (2018). Lek lebt und arbeitet in London.
LAS Art Foundation ist eine Berliner Kunstplattform an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Wissenschaft. Mit experimentellen Projekten an unkonventionellen Orten, sowohl im digitalen als auch im physischen Raum, erkundet LAS immer wieder innovative Formen der Ausstellungspraxis. In ihren Reflexionen über die Zukunft folgt LAS ihrem Leitmotiv Licht – ein Symbol, das für grenzüberschreitendes Denken, neues Wissen und Innovation steht. Dafür realisiert LAS in enger Zusammenarbeit mit Künstler:innen ortsspezifische Installationen und Interventionen, die einem breiten Publikum raumgreifende Sinneserfahrungen ermöglichen. Der interdisziplinäre Zugang soll den Blick weiten – sowohl auf die Gegenwart wie Zukunft. Vor der Eröffnung eigener permanenter Räumlichkeiten verwirklicht LAS Pilotprojekte an ausgewählten Orten in Berlin und weltweit.
27. OKTOBER 2023 – 14. JANUAR 2024
KRANZLER ECK
Kurfürstendamm 22
10719 Berlin
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