Gottfried Brockmann gehört in den 1920er Jahren der Künstlergruppe Kölner Progressive um die Maler Franz Wilhelm Seiwert und Heinrich Hoerle an, deren gemeinsame Intention es ist, die Menschen und Sozialstrukturen ihrer Zeit im Bild zu dokumentieren. Ihre Grundfrage war der Ernst des Lebens und der Kunst, wie Hans Schmitt-Rost (Publizist, 1901 Essen – 1978 Köln) es beschreibt: „Unser Leben war keineswegs zügellos, anarchisch, amoralisch, eher bedacht, bescheiden, genügsam, menschlich“.
Sein Werk ist geprägt von einer Art Realismus, der als ebenso naiv wie magisch zugleich beschrieben werden kann, denn der Künstler tritt den Gegenständen und Figuren mit großer Anteilnahme entgegen und nimmt ihnen nicht ihren Zauber, ihre Hintergründigkeit. Geistreich spielt Brockmann mit der bildnerischen Widersprüchlichkeit wie Raum und Fläche und der motivischen Ironie vor dem Hintergrund eines meist konstruierten Bildgerüsts.
Gottfried Brockmann und der magische Realismus
22. Februar 2024 – 22. März 2024
Jörg Maaß Kunsthandel