Der Titel gatekeepers beschreibt metaphorisch die vielfältigen Aktivitäten, welche Zugänge kontrollieren oder einschränken. Dazu gehört der Einfluss von Menschen, ebenso wie von digitalen Suchmaschinen (Ausschluss durch Algorithmen), Firewalls (Geofencing von Informationen), sozialen Strukturen (Institutionen), Behältern für kontaminierte Stoffe oder physischen Manifestationen des virtuellen Raums (Grenzmauern).
Donzé greift in den für die Ausstellung entstandenen Leinwänden architektonische Elemente, wie Türen und Portale auf, die durch ihre abgrenzenden Eigenschaften als soziale Barrieren agieren und die zugleich Möglichkeiten bieten, in andere Realitäten zu gelangen. Mittels Air-Brush Technik baut Donzé vielschichtige und atmosphärische Bilder auf, die selbst wie Portale wirken.
Die Künstlerin lässt in ihrer Malerei verschiedene Ikonographien verschmelzen, referenziert Bilder aus politischen Kontexten, historischen Enzyklopädien, Science-Fiction, Religion, sowie mystische Phänomene und überlagert diese hierarchielos. Indem sich Donzé einerseits auf die physische Präsenz von Barrieren durch Tor und Wächter (gatekeepers) bezieht, und andererseits die zunehmende Verlagerung in virtuelle Bereiche thematisiert, lässt sie Zeithorizonte ineinanderfließen und verdeutlicht die Vielfalt von „gatekeeping”. Natacha Donzé nähert sich diesem Thema durch Malerei und schafft eine Ausstellung, die neue Dimensionen öffnet, Fragen nach Zeitlichkeit, Körperlichkeit sowie Macht aufwirft und demonstriert, wie sich diese Themen im physischen Raum sowie auch in der digitalen Informationsübertragung auswirken.
Die Ausstellung findet im Anschluss einer Residency der Künstlerin in Berlin statt, die 2022 durch das Schweizer Departement für Bildung, Jugend und Kultur gefördert wurde.