Das Spiel mit fragilen Kompositionen, die Verschränkung von Vegetation und vom Mensch gemachtem Raum ist ein wiederkehrendes Element in der Malerei von Mirjam Völker.
Man erkennt Hütten, Baracken, Refugien, die ihren originären Zweck, Menschen oder anderen Lebewesen Schutz und Obdach zu bieten, nicht mehr erfüllen. In ihren surrealen Gemälden und Zeichnungen entbrennt ein spannungsgeladener Kampf zwischen Natur und zivilisatorischen Artefakten, die sich dabei dennoch sehr ähnlich sind, wie sie ineinander hineinwuchern und sich gegenseitig zerstören. An einigen Stellen werden die Behausungen und Überwucherungen transparent und die Materialität scheint sich aufzulösen. Dieses Wechselspiel aus Überlagerungen der Ebenen und Auflösung führt zusammen mit den auf die Spitze getriebenen, waghalsigen Perspektiven zu einem Eindruck von Unbehagen und Instabilität.
So chaotisch und unsicher die Arbeiten erscheinen, stehen sie im Kontrast zu der Präzision und Akkuratesse, mit der Mirjam Völker ihre detailreichen Bilder aus Acryl und Kohle schafft. Dabei entstehen ganz verschiedene Formen von Vegetation-Behausungs-Kombination bei denen man sich fragt, was in was wuchert, die Natur in die Hütten oder die Hütten in die Natur?
Mirjam Völker (geboren 1977 in Wiesbaden) studierte freie bildende Kunst an der Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig. Anschließend war sie Meisterschülerin bei Neo Rauch. Sie lebt und arbeitet in Leipzig. Mirjam Völker wurde bereits in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, darunter u.a. im Nassauischen Kunstverein in Wiesbaden, in der G2 Kunsthalle in Leipzig, im Kunstverein Eislingen und in der Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin.
TAKE FIVE
16. – 20. Januar 2018
Auguststraße 26
10117 Berlin