Im Mittelpunkt des Projekts G.R.I.T. Gestural Reflective Inquiring Tales steht eine Ausstellung von vierzehn Maler*innen, die untersucht, wie sich die Grundprinzipien der Malerei — Geste und Körperlichkeit — zu Künstler*in und Betrachter*in verhalten. Dabei setzen sich die Künstler*innen mit Kernthemen der zeitgenössischen Malerei auseinander: G.R.I.T. kontextualisiert die Malerei als eine kollektive Praxis, die gleichzeitig Kontemplation erfordert. Mit ihren internationalen Beiträgen will die Ausstellung ganz Europa verbinden, und sie wird zunächst in Berlin und dann in Dundee, Schottland, zu sehen sein. An diesen beiden Stationen entwickelt das Projekte ein Modell für einen nachhaltigen künstlerischen Austausch, denn über die Ausstellung hinaus umfasst G.R.I.T. Symposien und ein öffentliches Programm. Schließlich zielt das Projekt darauf ab, den Diskurs mit einer Publikation zu erweitern.
G.R.I.T. versammelt vierzehn Maler*innen. Die Ausstellung beleuchtet, wie die Malerei mit den Betrachtenden in Beziehung tritt, indem sie sich auf das Prinzip der körperlichen Auseinandersetzung konzentriert. Das Akronym des Titels deutet die Komplexität dieser Beziehung an: gestural, reflective, inquiring tales. Die Kunstwerke in dieser Ausstellung laden zur Kontemplation ein. Gleichzeitig bildet die Erfahrung der Betrachtenden den Entstehungsprozess der Bilder ab. Die Werke regen zum Nachdenken an und üben einen Sog auf den Betrachter aus. Sie verlangen eingehende Beschäftigung. Aber G.R.I.T. versucht nicht, die geheimnisvollen Beziehungen, die Malerei eingeht, zu vereinfachen.
In seiner 2019 erschienenen Essaysammlung The Observer Effect: On Contemporary Painting, spricht Barry Schwabsky über diese Beziehungen. “Wir sollten nicht übersehen”, schreibt der Kritiker und Lyriker, “was der Malerei ihre Bedeutung für die Kunst verleiht.” Dementsprechend stellt G.R.I.T. die Präsenz des künstlerischen Prozesses in den Mittelpunkt, der sich in den rohen und unmittelbaren Spuren zeigt, die physisch und psychologisch auf die Betrachtenden wirken.
Künstler*innen: Angove, Jacopo dal Bello, Jenny Eden, Rao Fu, Ina Gerken, Alena Hil, Erika Krause, Eglė Otto, Alex Roberts, Geraldine Swayne, Anita Taylor, Henry Ward, Waldemar Zimbelmann, Michaela Zimmer
Kuratiert von Alex Roberts. Roberts ist britische Malerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin und kuratiert Ausstellungen sowie Plattformen Austausch. Roberts untersucht, wie Malerei die Betrachtenden betrachtet.
G.R.I.T. Gestural Reflective & Inquiring Tales
9.08.2024 – 31.08.2024
KUNSTPUNKT Berlin