“Diese Arbeiten sind eine Fortsetzung der Werke, die ich im letzten Sommer in China produziert habe, für die ich William Blakes „Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie“ als Ausgangspunkt benutzt habe. Die Idee der durch den Himmel und die Hölle reisenden Dichter ist eine humorvolle und romantische Analogie für den Maler im Studio. Sie erlaubt es mir außerdem über Figuration und Abstraktion etwas anders zu denken als vorher, wo eine Figur aus oder durch die Abstraktion entsteht.” (Ross Chisholm)
William Blakes Glaube an eine genaue Darstellung der Realität beruhte auf der subjektiven Erinnerung anstelle einer detaillierten Reproduktion dessen, was das Auge tatsächlich wahrnimmt. Sehr viel wichtiger ist ihm die Reflexion oder vielmehr die Visualisierung von persönlichen Gedanken, Meinungen und Erfahrungen. Auf dieser Grundlage schafft Ross Chisholm in seinen Arbeiten einen Raum, in dem das Gegenständliche auf das Abstrakte trifft, ohne sich gegenseitig auszuschließen. Mit der Verwendung von geometrischer Abstraktion, kombiniert mit der Technik der Alten Meister des traditionellen Porträts, entwickelt Ross Chisholm einen eigenen Stil mit einer einzigartigen malerischen Qualität.
Beitragsbild: Ross Chisholm, bridge of human fragments, 2017, Öl auf Leinwand, 60×40 cm, Foto: Matthew Booth
TAKE FIVE
30. Januar – 3. Februar 2018
Auguststraße 26
10117 Berlin