“Ernst-Gerhard Güse in der Wirkwelt der Kunst”
In enger Zusammenarbeit mit Sabine Kricke-Güse, initiiert von Wolfgang Nestler, wird vom Kunstraum Krüger mit Jana Noritsch und Stephan von Wiese eine Hommage-Ausstellung für Ernst-Gerhard Güse erarbeitet, die am Sonntag, 8. Dezember 2024, um 15 Uhr im Kunstraum Krüger eröffnet wird:
„Wir möchten zur Nahsicht einladen in das arbeitsreiche Schaffen und Wirken des Museumsmanns, seine Kontexte, Interessen und die Wege, die er ging, ausschnitthaft beleuchten.“
Ausstellungszeitraum: 8. Dezember 2024 – 1. März 2025
Ort: Kunstraum Krüger Berlin, Hohenstaufenstraße 67, 10781 Berlin und im Atelier Wolfgang Nestler I Berlin, www.kunstraum-krueger-berlin.com
Stephan von Wiese:
Würdigung einer freiheitlich denkenden Person, die im kulturellen Kontext gelebt und diesen mitgestaltet hat: Ernst-Gerhard Güse glaubte an die Wirkkräfte, die aus dem Kern der Kunst entspringen. In Duisburg, Münster, Saarbrücken und Weimar hat er prägende Ausstellungen von der Kunst der Romantik bis heute initiiert. Stets hat er danach gefragt, ob, wie und auf welche Weise sich Freiheit im Kunstwerk manifestiert. Dabei scheute er keine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und institutionellen Hemmkräften und inspirierte freies Denken und Wollen.
Ernst-Gerhard Güse und die Kunst:
Gezeigt werden neben dokumentarischen Belegen seines Schaffens Fotos von Ernst-Gerhard Güse mit Künstlern sowie in seinen Ausstellungen. Auch sind Werke von Künstlern zu sehen, die ihm wichtig waren: Julius Bissier, Eduardo Chillida, Rupprecht Geiger, Alberto Giacometti, Raimund Girke, Gotthard Graubner, Oskar Holweck, Norbert Kricke, Wolfgang Nestler, Arnulf Rainer, Richard Serra, Emil Schumacher und Antoni Tàpies. Diese begleitende Kunstausstellung findet im Atelier Wolfgang Nestlers in unmittelbarer Nachbarschaft statt und ist zum Eröffnungstag sowie später nach Terminvereinbarung zu besichtigen.
Kuratoren: Stephan von Wiese, Jana Noritsch und Sabine Kricke-Güse
Die Ausstellung “Ernst-Gerhard Güse in der Wirkwelt der Kunst” zeigt ihn an zwei Orten in seinen kulturellen Koordinaten.
Mit Max Beckmann begann sein Einstieg in Fragen, die nie aufhören. Als Generaldirektor der Museen in Weimar trägt ihn das Schiller-Wort:
„Mich hält kein Band, mich fesselt keine Schranke, Frei schwing‘ ich mich durch alle Räume fort. Mein unermeßlich Reich ist der Gedanke, Und mein geflügelt Werkzeug ist das Wort.“
Im Gespräch zur Finissage am Samstag, dem 01.03.2025, leuchtet das aktuelle Grundthema zur Freiheit in der Kunst, um die es in der Ausstellung geht, noch einmal auf:
Ist die Wirkwelt der Kunst in Gefahr?
1. März 2025 um 14.30 Uhr
Prof. Wolfgang Nestler, Bildhauer, Initiator der Ausstellung, Prof. Dr. Bernd Scherer, ehemaliger Intendant des Haus der Kulturen der Welt Berlin und Prof. Dr. Raimund Stecker, Kunsthistoriker. Das Gespräch findet anlässlich der Finissage im Kunstraum Krüger Berlin statt. Wort und Klang: Conny Ottinger. (Eintritt frei.)
Parallel zur Ausstellung entsteht ein Film.
Kurz-Vita
Ernst-Gerhard Güse (15.12.1944 – 11.12.2023) studiert Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Archäologie in Berlin und Hamburg und promoviert 1974 über Max Beckmann. In den Jahren 1975-1978 ist er Direktorial-Assistent am Wilhelm-Lehmbruck-Museum in Duisburg. 1978 heiratet er Sabine Kricke. 1980 bis 1987 werden die drei Kinder Katharina, Nora und Elias geboren. Von 1978 bis 1989 ist Ernst-Gerhard Güse stellvertretender Direktor sowie Leiter der Modernen Abteilung des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. Von 1989 bis 2002 ist er Direktor des Saarland Museums in Saarbrücken. 2003 tritt er sein Amt als Direktor der Museen und Kunstsammlungen der Klassik Stiftung in Weimar an. Auch während seines Ruhestandes ab 2009 verfasst er zahlreiche kunsthistorische Texte und berät Ausstellungen.
Zitate aus einem Fragebogen, publiziert in der Saarbrücker Zeitung 1994:
SZ: Wovor haben Sie Angst?
Dr. Ernst-Gerhard Güse: Vor dem erneuten Einfluß von totalitären Vorstellungen auf unsere Gesellschaft und damit vor der Unmöglichkeit eines freien geistig künstlerischen Lebens.
SZ: Welche Waffe, außer einer Schußwaffe, würden Sie bei einem Duell wählen?
Dr. Ernst-Gerhard Güse: Worte
SZ: Wer sind für Sie die wahren Helden des Alltags?
Dr. Ernst-Gerhard Güse: Die Künstler
Kontakt Kunstraum Krüger: bloemeke@kunstraum-krueger-berlin.com, Tel. +49 1577 4018 612;
Samstagsführungen durch die Ausstellung jeweils 15-17 Uhr: Jana Noritsch, +49 30 25734340 jn@ bureau-verso.de
Ort: Kunstraum Krüger Berlin, Hohenstaufenstraße 67, 10781 Berlin und im Atelier Wolfgang Nestler I Berlin, www.kunstraum-krueger-berlin.com