‘durch einander’- in zwei Worten geschrieben, mit Pause gesprochen und anders betont als ‘durcheinander’- beschreibt meine Arbeitsweise: zahlreiche Bilder werden gleichzeitig und in permanentem Aufeinander-Beziehen entwickelt. Das bedeutet, dass die Bezugssysteme zwischen den Bildern sich fortlaufend ändern und diese entdeckten Bezüge in weitere Bilder übersetzt werden. Neue Bilder werden einfügt, andere Bilder werden wieder verworfen, umgehängt und damit in einen neuen Zusammenhang gebracht oder auf andere Formate umgespannt und mit dem versetzten Bildfeld weiter bearbeitet. Eine netzartige Ausweitung ist jederzeit möglich. Erst nach und nach bildet sich die Bildkonstellation heraus, in der zugleich das einzelne Bild in seiner Jeweiligkeit entwickelt und verdichtet werden kann – und umgekehrt – bestimmt sich in der zunehmenden Konzentration auf das einzelne Bild die Konstellatin: ein langwieriger, reziproker und fragiler Prozess.
K. ist ein umfangreiches Bildprojekt von insgesamt 72 Arbeiten, die in drei Konstellationen von je 24 Bildern aufgeteilt sind. (6 x 4-teilig) Es sind Quadrate in unterschiedlicher Größe, einem bestimmten Multiplikationsfaktor folgend, zwischen 21 und 96 cm Seitenlänge, von denen in dieser Ausstellung ca. 20 Bilder gezeigt werden. Einer der Ausgangspunkte für die entstandenen Bildfolgen ist eine Spielkarte mit Karobuben. Aus stark vergrößerten Ausschnitten der Karte werden einzelne Bildelemente aus ihrem figurativen Zusammenhang gelöst und in weiteren Bildern vereinfacht und übersetzt: in Mustern wiederholt oder in Farbflächen und Farbverläufen vergrößert. Im Arbeitsprozess wirken die Muster und die Farbflächen, bzw. Farbverläufe auf die figurativen Ausschnitte zurück und können Grundlage neuer Bilder werden. In getrennten Bildern, nebeneinander, entstehen gleichzeitig unterschiedliche Bildmodi, die jeweils auf eine andersartige Lesart angelegt sind. Mit der Bewegung des Blicks im Hin und Her zwischen dem einen und dem anderen Bild bilden sich unterschiedliche Beziehungen zwischen den Bildern.
“Bild” verstehe ich im Zusammenhang einer Bildkonstellation: Bilder, die sich gegenseitig ent-decken, befragen und analysieren. Das Bildfeld, d.h. die Arena, auf der ich mich bildnerisch bewege, ist eine fragile Zone, die immer wieder neu bestimmt wird, durch Umspannen auf andere Formate oder durch ausdrückliches Markieren der gemeinten Zone auf dem bemalten Stück Stoff. Spuren dieser Suche sind Elemente des Bildes .