Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
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Die zwölfte Ausgabe des Festivals für Filme zur Kunst DOKUARTS trägt dieses Jahr den Titel ‘Nuances Now’. Das Programm im Berliner Zeughauskino läuft bis zum 27. Oktober 2019.
Die internationale Filmwerkschau DOKUARTS umfasst 25 neue Dokumentarfilme aus 17 Ländern, ausschließlich Berlin- und überwiegend Deutschlandpremieren. Zahlreiche Regisseur*innen werden ihre Arbeiten persönlich vorstellen, darunter Filme mit und über: Armando, Mania Akbari, Miles Davis, Ida Haendel, Jacqueline de Jong, Anne Teresa De Keersmaeker, Miloš Forman, Seamus Heaney, Toyo Ito, Naomi Kawase, Buster Keaton, Maleonn (Ma Liang), Piet Oudolf, Ziva Postec, Paula Rego und Orson Welles.
Die 12. Ausgabe von DOKUARTS umfasst neben dem Eröffnungsfilm ARCADIA folgende Filme:
THRESHOLD (LB 2018, R: Rania Stephan, Deutschlandpremiere, Vorfilm zum Eröffnungsfilm) besteht ausschließlich aus Tür- und Schwellen-Szenen eines ägyptischen Science Fiction Films von 1987 über einen obsessiven Wissenschaftler, der von der Idee einer in die Ewigkeit ausdehnbaren Zeit besessen ist. Auf unterhaltsame Weise gelingt es Rania Stephan, durch radikale Kürzung des Originals die Prophezeiung des Forschers zu erfüllen.
MIASMA, PLANTS, EXPORT PAINTINGS (CN 2018, R: Bo Wang, Pan Lu, Deutschlandpremiere in Anwesenheit von Bo Wang) In ihrem preisgekrönten Film erkunden die chinesischen Künstler*innen Bo Wang und Pan Lu den Zusammenhang zwischen kolonialer Expansion, Wissenschaft und Bildherstellung. Ihre provokative Filmcollage zeigt auch, wie Vergangenheit sich in den Bildern der Gegenwart fortsetzt.
VARIATIONS KAWASE (FR/JP 2019, R: Yves Montmayeur, Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) führt das umfangreiche internationale Werk Naomi Kawases an seinen Ursprung zurück, den Montmayeur in der anhaltenden Faszination der Regisseurin für Japans traditionelle Kunstformen im Bereich von Musik, Gesang und Performance findet.
INDUS BLUES (PK 2018, R: Jawad Sharif, Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) erzählt von der vom Verschwinden bedrohten Welt traditioneller Musiker in Pakistan. Sharif versammelt in seinem Film die verbliebenen Meister und macht die überwältigenden Landschaften Pakistans zum Schauplatz des Überlebenskampfes einer uralten und reichen Kultur, die sich an die dörflichen Ränder abgedrängt sieht.
THE EYES OF ORSON WELLES (GB 2018, R: Mark Cousins, Berlinpremiere) Orson Welles war nicht nur Schauspieler und Regisseur, sondern auch bildender Künstler. Der preisgekrönte Filmemacher Mark Cousins, zeitlebens ein Bewunderer Welles’, hat erstmals Zugang zu dessen Skizzen und Zeichnungen erhalten. Mit ihrer Hilfe gelingt es ihm, die einzigartige Weise, mit der Welles die Welt sah, erfahrbar zu machen.
NO FURTHER INSTRUCTIONS (MX 2017, R: Francisco González Piña, Berlinpremiere) – ein Architekturfilm, in dem gebaut wird. Die spannende Langzeitbeobachtung zeigt, wie mexikanische Ingenieure und Arbeiter in der Stadt Puebla pünktlich, präzise und im Kostenrahmen ein Museum für barocke Kunst errichten. Der komplexe, biomorphe Entwurf des japanischen Stararchitekten Toyo Ito lässt alle Beteiligten über sich hinauswachsen.
SEAMUS HEANEY AND THE MUSIC OF WHAT HAPPENS (GB 2019, R: Adam Low, Europapremiere in Anwesenheit des Regisseurs) zeichnet ein sehr persönliches Porträt des irischen Poeten und Nobelpreisträgers, der 2019 achtzig geworden wäre. Der Film rückt die Gedichte Heaneys ins Zentrum und zeigt so einen Dichter, dessen Schreiben tief in seiner nordirischen Herkunft wurzelt und dabei stets den Anspruch auf Freiheit in sich trägt.
MILES DAVIS: BIRTH OF THE COOL (US/GB 2019, R: Stanley Nelson, Berlinpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) wirft einen frischen Blick auf den Mythos „Miles Davis“. Unveröffentlichtes Archivmaterial und die Stimmen von berühmten Kollegen, seinen Kindern und Partnerinnen lassen das kaleidoskopartige Porträt eines grenzüberschreitenden Künstlers entstehen, der die amerikanische Kulturgeschichte wie kaum ein anderer geprägt hat.
THE GREAT BUSTER: A CELEBRATION (US 2018, R: Peter Bogdanovich, Deutschlandpremiere) Der amerikanische Regisseur Peter Bogdanovich präsentiert in seiner neuen Dokumentation über Buster Keaton faszinierende Archivfunde aus allen Lebensphasen des großen stummen Clowns, die er mit zahlreichen Filmausschnitten und einem erfrischend geistreichen Voiceover zum Leben erweckt.
UP THE MOUNTAIN (CN 2018, R: Yang Zhang, Berlinpremiere) zeigt das Leben in einem abgelegenen Bergdorf, dem der Zuzug eines Künstlers aus Shanghai eine ungewöhnliche Kunstschule beschert hat. Seine Schüler*innen sind – mit einer Ausnahme – die älteren Frauen des Dorfes: ein Zusammentreffen von Vergangenheit und Gegenwart, aus dem schöne, bizarre und märchenhafte Momente erwachsen.
MAKING WAVES: THE ART OF CINEMATIC SOUND (US 2019, R: Midge Costin, Berlinpremiere) Der Ton steht im Kino trotz seiner Bedeutung für die psycho-physische Wirkung von Filmen oft im Schatten der Bilder. Die Sounddesignerin Midge Costin erzählt die Filmgeschichte aus der Perspektive des Tons und zeigt, wie sich die technische und künstlerische Entwicklung des Tons und die sich wandelnden Erzählweisen gegenseitig bedingt und befruchtet haben.
JACQUELINE DE JONG – THE ART REBEL (FR 2019, R: François Lévy-Kuentz, Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) Die 1939 in den Niederlanden geborene Künstlerin Jacqueline de Jong ist eine Rebellin im Leben wie in der Kunst. Lévy-Kuentz gelingt ein unkonventionelles, höchst unterhaltsames Porträt der scharfzüngigen Künstlerin, die er ein Jahr lang mit der Kamera begleitete.
LIFE AS IT IS: MILOŠ FORMAN ON MILOŠ FORMAN (D 2018, R: Robert Fischer, Berlinpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) Als Robert Fischer vom Tod Formans erfuhr, fasste er den Entschluss, aus einem Gespräch, das er 2000 mit dem Regisseur geführt hatte, einen abendfüllenden Interviewfilm zu montieren. Forman zeigt sich darin als begnadeter Erzähler und scharfsinniger Zeitzeuge, der von jener Freiheit und jenen viel zitierten Werten zeugt, die Europa mit Amerika verbinden und die heute oft so hohl klingen.
ZIVA POSTEC. THE EDITOR BEHIND THE FILM SHOAH (CA 2018, R: Catherine Hébert, Deutschlandpremiere in Anwesenheit der Regisseurin) Ziva Postec arbeitete als Editorin an Claude Lanzmanns legendärem Dokumentarfilm „Shoah“. Héberts Porträt würdigt Postecs zentrale Rolle bei dem Prozess, aus 350 Stunden Material jenen Film herauszuarbeiten, der zum Meilenstein in der filmischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust wurde. Ihr Film dokumentiert diese Herkulesarbeit und ist zugleich die längst fällige Anerkennung einer beeindruckenden Frau.
THE HAENDEL VARIATIONS (D 2018, R: Christine Jezior, Berlinpremiere in Anwesenheit der Regisseurin) Christine Jezior widmet der legendären polnisch-britischen Violinistin Ida Haendel ein ungewöhnliches Porträt. Von 2009 bis 2017 hat sie die nun 91-jährige Musikerin filmisch begleitet. Entstanden ist ein sensibler, philosophischer Film über das Alter, über menschliche Größe und Virtuosität, in dem die wunderbare Ida Haendel die Hauptrolle spielt.
RUDEBOY: THE STORY OF TROJAN RECORDS (GB/JM 2018, R: Nicolas Jack Davies, Berlinpremiere) Das legendäre Londoner Plattenlabel Trojan Records war Dreh- und Angelpunkt bei der Eroberung Großbritanniens durch die jamaikanische Musik in den 1960er Jahren. Nicolas Jack Davies erzählt die fast vergessene Geschichte der Begegnung der britischen Arbeiterjugend mit der jamaikanischen Subkultur, ohne die die moderne multikulturelle Gesellschaft in Großbritannien nicht denkbar wäre.
THE MYTH OF ARMANDO (NL 2018, R: Sjors Swierstra, Jan Minneboo, Deutschlandpremiere in Anwesenheit der Regisseure) „Armando“ ist das Pseudonym jenes enigmatischen Künstlers und Autors, dessen Werk obsessiv um Gewalt und Kriegstraumata kreist. In den Niederlanden wurde er zur prägenden Figur der Nachkriegskunst. Am Ende seines Lebens konfrontieren die Filmemacher ihn mit dem mythischen Bild, das er von sich selbst schuf.
FIVE SEASONS: THE GARDENS OF PIET OUDOLF (US/NL 2018, R: Thomas Piper, Berlinpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) Der niederländische Garten- und Landschaftsarchitekt Piet Oudolf, bekannt für die gemeinsam mit Diller Scofidio + Renfro geplante New Yorker High Line, steht für eine neue Gartenkunst. Thomas Pipers poetische Filmsprache stellt Oudolfs kreativen Prozess, seine ästhetischen und ökologischen Ansichten und die wechselhafte Schönheit seiner Gärten vor.
OUR TIME MACHINE (CN 2019, R: Yang Sun, S. Leo Chiang, Europapremiere) Der Fotograf und Künstler Maleonn hat es sich in den Kopf gesetzt, gemeinsam mit seinem an Alzheimer erkrankten Vater – einst ein erfolgreicher Regisseur der Pekingoper – ein Puppentheaterprojekt zu realisieren. Mit dramaturgischem Geschick destillieren die Filmemacher aus der Geschichte einer Theaterproduktion das humorvoll berührende Porträt einer Vater-Sohn-Beziehung.
BANDO, A MOVIE OF: (BR 2018, R: Lázaro Ramos, Thiago Gomes, Europapremiere) Im Umfeld der Samba-Reggae-Formation Olodum entstand 1990 die Bando de Teatro Olodum mit ihrer afrobrasilianischen Version von Augusto Boals Theater der Unterdrückten. Erstmals erzählt eine Dokumentation mit Interviews und unveröffentlichtem Videomaterial von der überbordenden Kreativität und emanzipatorischen Kraft des einzigartigen Ensembles im Ringen um politische und künstlerische Anerkennung.
THE MIRACLE OF THE LITTLE PRINCE (NL/NO 2018, R: Marjoleine Boonstra, Berlinpremiere in Anwesenheit der Regisseurin) Mit visueller Kraft erzählt Marjoleine Boonstra von Menschen, die sich mit der Übersetzung von Antoine de Saint-Exupérys „Der Kleine Prinz“ für den Erhalt ihrer vom Verschwinden bedrohten Sprache einsetzen. Die Vereinten Nationen haben 2019 zum Jahr der indigenen Sprachen erklärt. Boonstras feinsinniger, poetischer Film leistet dazu einen wunderbaren Beitrag.
A MOON FOR MY FATHER (IR/GB/D 2019, R: Mania Akbari, Douglas White, Deutschlandpremiere in Anwesenheit von Douglas White) Die iranische Filmemacherin Mania Akbari und der englische Künstler Douglas White untersuchen in einem persönlichen Essayfilm in Briefform die Beziehung von Körper, Objekt, Trauma und Erinnerung. Eine Meditation über den Zusammenhang von Leben und Kunst.
PAULA REGO, SECRETS & STORIES (GB/PT 2017, R: Nick Willing, Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) Die anglo-portugiesische Malerin Paula Rego gewann in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Ansehen und gehört heute mit Hockney, Freud und Bacon zu den führenden figurativen Malern ihrer Generation. Ohne die geheimnisvolle Mehrdeutigkeit ihrer Bilder anzutasten, zeigt uns ihr Sohn Nick Willing die zutiefst autobiografischen Resonanzen ihres künstlerischen Universums.
MITTEN (BE/FR 2019, R: Olivia Rochette, Gerard-Jan Claes, Deutschlandpremiere in Anwesenheit der Regisseure) Seit über 35 Jahren kreiert Anne Teresa De Keersmaeker mit ihrer Gruppe „Rosas“ Stücke, die sich intensiv mit Musik und Komposition auseinandersetzen. Rochette und Claes haben sie bei ihren kollaborativen Probenarbeiten filmisch begleitet und einen faszinierenden Einblick in die äußerst präzise Arbeit der Choreografin geschaffen.
Eröffnungsfilm 2019 war die Deutschlandpremiere von ARCADIA (GB 2018) des preisgekrönten Filmemachers Paul Wright, der sich durch Archivmaterial des British Film Institutes und des BBC gearbeitet hat, das 100 Jahre überspannt. Sein Film mit Musik von Adrian Utley (Portishead) und Will Gregory (Goldfrapp) ist eine poetische, spannende Studie zu dem sich verändernden und widersprüchlichen Verhältnis der Briten zu ihrem Land.
wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds und findet statt in Kooperation mit dem Zeughauskino. DOKUARTS wurde 2006 in der Akademie der Künste auf Initiative des Künstlerischen Leiters des Festivals Andreas Lewin gegründet. 2008 folgte das Festival einer Einladung des Nederlands Filmmuseum (EYE Film Institute) nach Amsterdam, wo es von 2008 bis 2010 stattfand. Auf Einladung des Instituto Moreira Salles war DOKUARTS mehrfach mit einem Teil der Filmauswahl in Rio de Janeiro zu Gast. Im September 2012 kehrte das Festival nach Berlin zurück und findet seitdem im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums statt.
DOKUARTS Eintritt: 5,- / Festivalpass: 30,-
Bild: Miles Davis “Birth of the Cool” © Firelight Films. Miles Davis, Juan les Pins, France, September 1963, Photo Jean-Marie Périer (1926-1991). (Zur Verfügung gestellt von DOKUARTS.)
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