Ein Buch über Architektur ohne Bilder: Der Autor Martin Kieren hat ein eigenwilliges, ein irritierendes Buch geschrieben. Seine Texte verstehen sich als Beitrag zu einer Disziplin, die gemeinhin mit „Architekturtheorie“ bezeichnet wird, was zunächst nichts anderes meint, als konzentriertes „Nachdenken über Architektur“. Es liefert einzig zweihundert formstrenge „Denkbilder“ und fünfundzwanzig poetisch offene „Raumbilder“, gruppiert als Konstellation um einen unsichtbaren Kern: den des Metiers Baukunst.
Es ist der Versuch, den Diskurs zu befreien vom Ballast eines angeschwollenen Anmerkungs-apparates, der sich zunehmend von seinem Wesenskern, dem Nukleus des Metiers, entfernt.
Es gibt hier keinen ersten Text und auch keine logische Reihenfolge einer Argumentationskette; alle hier gebauten Text-Figuren sind gleichwertig in einem „losen Verband“ angeordnet.
Die zweihundert Bücher zur Architektur bewegen sich – hinsichtlich der Kürze der Textbausteine als auch ihrer formalen Radikalität – zwischen zwischen Manifest und Stundenbuch, zwischen Meditation und Ästhetischer Theorie …es gleicht einer Collection des moments fugitif. Der Autor allerdings spricht von einer Poietik – diese zielt auf das „Machen“. –
Das Buch wurde nach den Vorstellungen des Autors in Zusammenarbeit mit dem Grafiker und Typografen Nicolaus Ott gestaltet; es ist hochwertig ausgestattet: eingeklebtes Frontispiz mit Schutzpergament, Fadenheftung, zwei farbige Lesebändchen, gefalteter und doppelseitig bedruckter Schutzumschlag.
Um 18 Uhr!!!!