In der Ausstellung “panta rhei” geht es um das Verschwinden, um das sich Verlieren. “panta rhei” bedeutet “alles fließt”. Fest Umrissenes löst sich auf, Formen verändern sich, Farben verblassen. Nichts bleibt, wie es ist. Christoph Radke hat diese Prozesse in den Darstellungen von Männerköpfen (aus fotografischen Vorlagen) sich beschleunigen lassen. Augen, Münder sind gerade noch zu erkennen und trotzdem bleibt ein entrückter Ausdruck. Ursprünglich Tonwerte haben sich in angedeutete Texturen aufgelöst. Es entsteht etwas Neues, ein intensiver atmosphärischer Nachhall.
Der Künstler zeigt eine größere Zahl quadratischer Bildtafeln in einer Rauminstallation auf einem filigranen Gesimse hoch oben an den Wänden. Als Konterpart oder auch als Ergänzung ist auf einer gegenüberliegenden Wand eine Videoprojektion zu sehen, in der es ebenfalls um permanente Veränderung, um fließende Übergänge, um Neuformungen geht: Wolkenfluss.
Im Kabinett der Galerie präsentiert Christoph Radke seine Serie “Private Affairs”. Das Eindeutige der Vorlagen aus dem Internet ist hier verschwunden oder kaum zu erkennen. Bildbestimmend sind die Räumlichkeiten, Möbel und Accessoires, in den diese sehr privaten Handlungen erfolgen.
Christoph Radke, geb. in Cuxhaven, hat in Hamburg an der HfbK studiert und in Hamburg, Berlin, New York und Valencia ausgestellt. Er arbeitet mit verschiedenen Medien und lebt und arbeitet in Berlin.