Eudaimonia – ‘Menschliche Entfaltung / Ein gelungenes, das Potential voll ausschöpfendes Leben’
Lunacy – Ein Zustand der Verrücktheit; Wahnsinn: es heißt, zur Originalität ist ein gewisses Maß an Wahnsinn erforderlich.
Die Galerie Mainoeuvre setzt ihre künstlerische Reise durch die spannende Welt immigrierter Künstler fort, die in Berlin ihre neue Heimat gefunden haben. Mit großer Freude und Stolz präsentieren wir den jungen britischen Maler Charles Simmonds. Die Ausstellung „Eudaimonic Lunacy“ (Eudämonischer Wahnsinn) wird vom 29. Juni bis 12. Juli zu sehen sein und beinhaltet die neuesten Malereien und Zeichnungen aus verschiedensten Materialien. Die Eröffnung, welche am 29.Juni ab 18.30 Uhr stattfindet, verspricht mit einer vielfältigen Mischung musikalischer Live-Performances ein inspirierendes Ereignis zu werden.
Explosiv, aber berechnend, schräg und dennoch geradlinig, experimentell und pre-meditativ sind nur ein paar Arten, auf die man versucht sein könnte, die Arbeiten von Charles Simmonds einzuordnen in die beschreibenden Kategorien der Kunsttheorie. Man kann mit Sicherheit sagen, dass seine Kunst sich zwischen abstraktem und Neo-Expressionismus bewegt und dabei fließend bleibt, und doch ist es leicht sich inmitten dieses Durcheinanders in einer dadaistisch anmutenden mathematischen Gleichung zu verlieren, welche einen Bezug herstellen würde zum legendären Archetypus als eine Rückerinnerung an einen Mann der Renaissance.
„Amphetamine“, eine mixed-media Zeichnung, erinnert uns an die Entschlossenheit des Künstlers, die tiefsten Abgründe des menschlichen Geistes zu erreichen, und zu diesem Zweck, wie jeder anständige bourgeoise Charakter es tun würde, auch mit Drogen zu experimentieren.
Das kann von „Eudaimonic Lunacy“ erwartet werden, ein umfangreicher Einblick in das Innerste, wo Figuren wie Halluzinationen um die erhellenden Tiefen schweben, die du in dir selbst schon oft entdecken konntest, und die doch meist im Verborgenen bleiben.
Charles Simmonds kam 1989 in der Londoner Vorstadt als Kind britischer Eltern zur Welt. Aber nichts an ihm würde der klischeehaften Definition eines Engländers entsprechen. Sowohl seine Kunst als auch er selbst würden wahrscheinlich in das New York der 70er und 80er Jahre passen, obwohl er natürlich am Ende dorthin gehört, wo er heute ist: Nach Berlin. Seiner Heimatstadt fremd geworden, verließ er sie sobald er konnte, im Alter von 18 Jahren, und begann die Welt zu bereisen, von Singapur nach Brasilien, von Bolivien bis Marokko, Laos und Kuba, dann Frankreich, bevor er sich schließlich, vor vier Jahren, in Berlin niederließ. Seine Reisen und Eindrücke waren für ihn auch künstlerische Lehreinheiten, und die Charaktere, die ihm unterwegs begegneten dienten ihm zu Inspiration und Reflektion. Die urbanen Renaissance-Figuren, die sich in seinen Schriften, seiner Fotografie, den Filmen und auch in seinen Malereien wiederfinden, beschreiben einen zeitgenössischen Krieger der Kunst, irgendwo zwischen Rimbaud und Basquiat.