Ernst Weil: Die Galerie Kremers zeigt anlässlich seines 100. Geburtstags virtuose Malerei gegen den Zeitgeist! Noch bis 2. Februar werden in einer großen Einzelausstellung neue Fundstücke aus dem Nachlass dieses großartigen Malers, dessen Werk von ungebrochener Modernität ist, gezeigt.
Between 1939 and 1945 my wish to study art became stronger and stronger and after having studied architecture on the Technische Hochschule Stuttgart (…) I started to study painting from 1946 – 1950 on the Academy in Munich.
Wenn man weiß, dass Ernst Weil von 1939 – 1944, direkt nach dem Abitur und unterbrochen durch schwere Krankheit und zwei Kriegssemester, sowohl an der Saar als auch in Russland als Soldat am Kriegsgeschehen beteiligt war, dann mögen diese Selbstzeugnisse Ernst Weils aus seinem in Englisch geschriebenen Lebenslauf erstaunen. Die Hartnäckigkeit, mit der er auch gegen Widerstände und persönliche Rückschläge seine Ziele verfolgt hat, ist beeindruckend.
Diese besondere Dynamik und Resilienz zeigt sich auch in der Entwicklung seiner Künstlerkarriere und schließlich in seiner Malerei, in die die Richtung auf eine eigene Bildsprache erkennbar wird:
„Der Richtungspfeil im Werk des Malers Ernst Weil weist eindeutig auf seine späten Bilder. Dort findet er sein Ziel, – erreicht durch Neugier, Intuition, Beharrlichkeit, Annahme der inneren Unruhe und durch unerbittliche Arbeit,…“ (Werner Haftmann)
Ernst Christian Weil lebte von 1919, geboren in Frankfurt am Main, bis 1981, verstorben auf Gran Canaria. Der Künstler war von 1965 bis zu seinem Lebensende Professor für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg. Ernst Weil studierte von 1946 bis 1950 an der Akademie der bildenden Künste in München und war Meisterschüler bei Willi Geiger. Im Anschluss war er als freischaffender Maler und Pressezeichner in München tätig. Ernst Weil wurde Mitglied des wiedergegründeten Deutschen Künstlerbundes 1950 und nahm bereits an der ersten Jahresausstellung 1951 in Berlin mit vier kleinformatigen Ölgemälden teil; bis 1981 folgten noch 19 weitere DKB-Ausstellungsbeteiligungen. Zuletzt in seinem Todesjahr 1981 im Nürnberger Germanischen Nationalmuseum. Bevor er 1957 nach Paris ging, beschäftigte sich Ernst Weil zusätzlich noch als Buchillustrator und Produzent von Comicfilmen. 1965 wurde er an die Akademie der bildenden Künste in Nürnberg als Professor für Malerei berufen.
Die von Marie Christine Kremers gegründete GALERIE KREMERS befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Schultheiss-Brauerei auf dem Kreuzberg. In Gruppen- und Einzelausstellungen präsentiert sie junge und etablierte zeitgenössische Künstler mit dem Ziel, thematische Entwicklungslinien und gestalterische Zusammenhänge sichtbar zu machen. Geöffnet: Dienstag – Freitag 11 – 18 Uhr, u.n.V., U-Bahnhof Platz der Luftbrücke.
Bild: Ernst Weil “Aufbruch” © Ernst Weil & Galerie Kremers
Datum: 8.11.2019 – 3.02.2020