Vom 17. Juni bis 30. Juli 2016 zeigt die Galerie Schwind Berlin Arbeiten der Künstlerin Emma Parc (* 1978). Die ausgestellten kleinformatigen Ölgemälde bezeugen das ausgeprägtes Talent von Emma Parc für die Inszenierung Ihres zumeist weiblichen Bildpersonals in stillen Mikrokosmen. Der Betrachter ist angehalten genauer hinzusehen.
Auffällig ist die zurückgenommene Individualität der Porträtierten, vielmehr arrangiert Parc ihre Modelle in unbestimmbaren, minimalistischen Bildbühnen, gekennzeichnet lediglich durch einzelne Möbelstücke oder Bodenstrukturen. Der Bildhintergrund bleibt zumeist leer und dunkel. Nicht selten ist die Künstlerin selbst ihr bevorzugtes Motiv. Als einzige Attribute fungieren die wallenden Kleider und Haare der Protagonisten, die im Gegensatz zu den stilisierten Porträtdarstellungen durch ihre detailreiche, haptische Wiedergabe überraschen.
Im Zusammenspiel von Figur- und Raumauffassung ergibt sich eine entrückte, verrätselte Stimmung, ein Nachklang von Melancholie bleibt beim Betrachter zurück. Kostbar wirken die kleinen Formate an denen die Künstlerin monatelang akribisch arbeitet. In ihren neuesten Arbeiten widmet sich die Künstlerin einer sogenannten Polaroidmalerei. Aus der Beschäftigung mit Fotografie, entstand die Idee für ihre Bilder, die eins zu eins einem originalen Polaroid nachempfunden sind, jedoch anstelle der Fotografie Ölmalereien zeigen.
Ihre Inspiration bezieht Emma Parc aus bekannten und immer wieder rezipierten Gemälden der Kunstgeschichte, an deren Stimmung sie sich orientiert und deren Impulse sie aufgreift. Es sind keine direkten Zitate, sondern kleine Details, die uns Parcs kleinodische Gemälde so bekannt vorkommen und die Werke so vertraut wirken lassen.
Emma Parc
17. Juni bis 30. Juli 2016
Galerie Schwind
Große Hamburger Straße 1
10115 Berlin