Die Ausstellung zweier außergewöhnlicher US-amerikanischer KünstlerInnen – Louise Nevelson und George Rickey – ist noch bis zum 05. August in den Räumen der Galerie Michael Haas in der Niebuhrstraße und im Kunst Lager Haas zu sehen. Die Galerie Michael Haas geht ab dem 07. August bis zum 22. August in die Sommerpause.
Seit den 1960er Jahren sind sowohl Louise Nevelson als auch George Rickey durch ihre Teilnahmen an der documenta III und IV in der deutschen Kunstszene verortet. George Rickey ist vor allem durch seine Außenskulpturen weithin bekannt, so hat zum Beispiel seine Skulptur „Four Squares in a Square“ (1969) erst im vergangenen Jahr, nach der Sanierung, wieder seinen Platz vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin eingenommen. Nevelsons Arbeiten sind in Deutschland weniger bekannt, was verwundert, findet man doch in jedem amerikanischen Museum bedeutende Arbeiten Nevelsons und auch im öffentlichen Raum in den USA – vor allem in New York – sind ihre Arbeiten präsent.
Louise Nevelson (1899-1988), eine der einflussreichsten Nachkriegskünstlerinnen, stellte seit den 1940er Jahren regelmäßig in der New Yorker Kunstszene und später in den wichtigsten Museen der Welt aus. Vor allem für ihr ausgereiftes Werk, einprägsame Wandarbeiten und Skulpturen, für die sie heute berühmt ist, nutzte Nevelson alltägliche Gegenstände und Fundstücke aller Art, die Sie zu Assemblagen, Skulpturen und Collagen sorgfältig zusammenfügte. Ihre kraftvollen Skulpturen bemalte sie monochrom, meist schwarz, und kreierte in ihren Ausstellungen mysteriöse Welten. In ihren Collagen beließ sie die Materialien weitgehend in ihrem ursprünglichen Zustand, ihre Herkunft noch deutlich erkennbar. Nevelson betrachtete ihre Persona als Erweiterung ihrer Werke und fesselte mit ihrem exzentrischen Erscheinungsbild FotografInnen wie Helmut Newton und Marie Cosindas.
George Warren Rickey (1907-2002) wandte sich der kinetischen Bildhauerei zu und wurde einer ihrer bedeutendsten Vertreter. Rickeys Arbeiten, grazile Edelstahlgebilde, teils von enormen Ausmaßen, die sich aus streng geometrischen Formen zusammensetzen, präsentieren sich in eigenwilliger Bewegung überraschend lebendig und widersetzen sich scheinbar den Gesetzen der Schwerkraft – ein Effekt, den Rickey durch die Verlagerung von Schwerpunkten mittels Gewichten erreichte. Diese zunächst rein technisch wirkenden Skulpturen finden Ihre Inspiration in der Natur und bewegen sich vor allem in dieser außergewöhnlich fließend und natürlich.
In der Ausstellung Louise Nevelson & George Rickey werden die beiden KünstlerInnen erstmals gemeinsam ausgestellt. Zu sehen sein werden Wandskulpturen, Collagen und Skulpturen von Louise Nevelson, sowie Wand- und Decken-, Innen- und Außenskulpturen von George Rickey.
28.04.2023 – 05.08.2023