Die Küsten Europas – Impressionismus am Montag: 7/8

Die Küsten Europas Raoul Dufy Am Strand von Sainte-Adresse, 1906, Öl auf Leinwand, 46 x 55 cm, Sammlung Hasso Plattner, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Die Küsten Europas – Impressionismus im Museum Barberini – hier ist jetzt die umfangreiche Sammlung impressionistischer Gemälde des Museumsgründers Hasso Plattner als Dauerleihgabe. Sie umfasst über 100 Werke von Malern des Impressionismus und Nachimpressionismus. Dies zum Anlass genommen, bringen wir eine kleine Reihe: Acht Folgen mit Bezügen zur Sammlung im Barberini, immer montags. Heute 7/8 Die Küsten Europas

Die Küsten Europas
Nur die Venedig-Ansichten Claude Monets erinnern noch an die Grand Tour der Künstler voriger Jahrhunderte. Die Stadt hatte schon den Romantikern eine atmosphärische Lichtmalerei entlockt. Die Malerei des Nordens und die Beobachtung der heimischen Natur hatten in Monets Generation das Vorbild der Antike und der an der italienischen Campagna geschulten klassizistischen Landschaftsmalerei abgelöst.
Wenn Eugène Boudin, Berthe Morisot und später Paul Signac Italien besuchten, dann nicht auf den traditionellen Wegen. Vielmehr reisten sie mit der Eisenbahn entlang der Küsten wie andere Touristen. Die Küsten Nord- wie Südeuropas wurden im späten 19. Jahrhundert mit Postkarten touristisch vermarktet. Die Maler stellten sich dieser Konkurrenz, indem sie mit den Ausschnitttechniken der Photographie arbeiteten. Ihre pastose Malerei stand im Gegensatz zu den glatten Oberflächen des neuen Mediums.
Die Côte d’Azur wurde touristisch zur gleichen Zeit erschlossen, als sich Cross und Signac dort in den 1890er-Jahren niederließen. Das Sonnenlicht, das die Maler in den Süden zog, war für sie eine Energie, die künstlerische Neuerungen mit gesellschaftlichen Utopien speiste. Die drei Generationen der Impressionisten, Pointillisten und Fauvisten – Zeitgenossen eines sich rasant entwickelnden modernen Frankreichs – verband das gleiche Ideal: Natur mit Licht und Farbe sinnlich erfahrbar zu machen.
Das Museum Barberini erhält jetzt die umfangreiche Sammlung impressionistischer Gemälde des Museumsgründers Hasso Plattner als Dauerleihgabe. Sie umfasst über 100 Werke von Malern des Impressionismus und Nachimpressionismus, darunter 34 Gemälde von Claude Monet. Außerhalb von Paris sind nirgends in Europa mehr Werke dieses Künstlers an einem Ort zu sehen. Ebenfalls einzigartig in Deutschland ist der Bestand der Gemälde von Caillebotte, Pissarro, Signac, Sisley und de Vlaminck. So präsentiert das Museum Barberini künftig neben seinen Wechselausstellungen in internationalen Kooperationen eine in Deutschland einmalige Sammlung, und Potsdam wird eines der weltweit wichtigsten Zentren impressionistischer Landschaftsmalerei. https://www.museum-barberini.com/ihr-besuch/
Hinweis: Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird das Museum ab Montag, 2. November 2020, gemäß der Verordnung des Landes Brandenburg vom 30. Oktober für vier Wochen schließen. (Der Vorverkauf von Tickets wird ebenfalls ausgesetzt.) Ab Mittwoch, 2. Dezember 2020 plant es, wieder regulär für euch zu öffnen.
Das Barberini ist ‘digital geöffnet’, auf Instagram, fb, Twitter und der Website: www.museum-barberini.com.
Bild: Raoul Dufy: Am Strand von Sainte-Adresse, 1906, Öl auf Leinwand, 46 x 55 cm, Sammlung Hasso Plattner, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Kunst. Setze ein Lesezeichen auf den permalink.

Veröffentlicht am: 09.11.2020 | Kategorie: Kunst,

3 Meinungen zu “Die Küsten Europas – Impressionismus am Montag: 7/8

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert