Kunst und das Sony Center gehören schon seit der Eröffnung vor 20 Jahren zusammen. Seit nun mehr 16 Jahren stellen regelmäßig Künstlerinnen und Künstler ihre digitalen Werke auf dem Screen im Forum des Sony Centers aus. 2021 erwarten die Besucherinnen und Besucher Videobeiträge der international renommierten Kunstschaffenden Mario Klingemann, Giulia Bowinkel, Friedemann Banz und Eduardo Kac.
Wie auch schon in den vergangenen Jahren wurde das Sony Center bei der Auswahl der Kunstwerke von Wolf Lieser unterstützt, er ist der Gründer von DAM Projects und ausgewiesener Experte für digitale Kunst.
Bei der Auswahl der Videoinstallationen ging es Wolf Lieser vor allem darum, sehr unterschiedliche Techniken und künstlerische Positionen vorzustellen. Betrachterinnen und Betrachter der Werke erhalten so einen Einblick in die Bandbreite und Diversität in der Digitalen Kunst.
Die erneute Kooperation mit DAM Projects erweitert das Kulturforum und ergänzt die schon bestehenden Kunstangebote um Digitale Kunst. Als Teil des Kulturkiezes am Potsdamer Platz und der Berliner Kunst- und Kulturszene will das Sony Center gerade in der aktuellen Situation ein Zeichen für die Kunst setzen.
Noch bis August läuft die diesjährige Auswahl täglich jeweils um 14:05, 15:05, 16:05, 17:05, 18:05 und 19:05 Uhr auf dem LED-Screen im offen zugänglichen Forum des Sony Centers – kostenfrei und unter Einhaltung der aktuell geltenden Abstandsregelungen.
Das Berliner Künstlerduo Giulia Bowinkel und Friedemann Banz zeigt in seinem Werk DAEMON-PHYSIX aus dem Jahr 2014 Szenarien des Nebeneinanders von Natur, Textur, Körper und Raum, Masse, Form und Substanz. Banz & Bowinkel kommen ursprünglich von der Malerei. Mit Hilfe von Computer und 3D-Programmen simulieren sie Formen und Avatare, die immer wieder entstehen und wieder zerfließen. Das Ziel der Arbeiten ist dabei den virtuellen und realen Raum zusammenzubringen.
An Berlin schätzen die beiden ursprünglich aus Mainz und Düsseldorf stammenden Künstler die große und internationale Szene und den dadurch entstehenden Austausch zwischen den Kunstschaffenden.
Ebenfalls zu sehen ist COPY-POSED (2018) von Mario Klingemann. Klingemann gilt als Pionier im Umgang mit “Machine Learning” in der Kunst und nutzt neuronale Netze, Codes und Algorithmen für seine Werke. Für COPY-POSED wurden mithilfe eines Deep-Learning-Modells Standbilder von zehntausenden menschlichen Posen extrahiert und zu einer neuen Choreografie zusammengefügt.
In der Vergangenheit stellte er u.a. im Museum of Modern Art (New York), im Centre Pompidou (Paris), und in der British Library in London aus. Klingemann lebt und arbeitet in München.
Unter den Künstlern ist in diesem Jahr auch der in Chicago lebende Eduardo Kac. Sein Werk Inner Telescope (2017) nimmt den Betrachter aus dem Sony Center heraus mit ins Innere der Internationalen Raumstation ISS. Der französische Astronaut Thomas Pesquet hat das Kunstwerk nach den Anweisungen von Eduardo Kac im Weltall durchgeführt. Die Papierskulptur wurde aus bereits in der Raumstation vorhandenen Materialien hergestellt und trägt den Namen MOI. Mit Inner Telescope konnte sich Eduardo Kac einen lang ersehnten Traum erfüllen und ein Werk direkt im Weltraum realisieren.
Sony Center am Potsdamer Platz
Im Oktober 2017 erwarb die Oxford Properties Group zusammen mit Madison International Realty das Sony Center am Potsdamer Platz. Das im Jahr 2000 nach Entwürfen des renommierten Architekten Helmut Jahn erbaute Sony Center ist ein 113.000 m² großer, gemischt genutzter Gebäudekomplex am Potsdamer Platz im Herzen von Berlin. Das Sony Center erstreckt sich auf fast sechs Hektar und umfasst acht Gebäude, darunter den Bahntower, 85.000 m² erstklassige Bürofläche, 20.000 m² für Einzelhandel und Freizeit sowie 67 Wohneinheiten. Die moderne Architekturikone ist heute ein Wahrzeichen Berlins und zieht jährlich rund 7,1 Millionen Besucher an. Hauptmieter des Sony Centers sind unter anderen die Deutsche Bahn, Sanofi, Facebook und WeWork.
DAM
Das Digital Art Museum DAM, ein Archiv für Digitale Kunst, ging bereits im Jahre 2000 online und präsentiert anhand von wichtigen Vertretern dieser Kunstrichtung die Entwicklung seit den 1960er Jahren. Ein virtueller Raum, um Kunst zu erleben war zu dieser Zeit innovativ, neu und einzigartig. 2003 erweiterte dann die DAM Projects mit einer Galerie in Berlin die Aktivitäten IRL. Von 2005 bis 2012 wurde der DAM DIGITAL ART WARD DDAA, ein Preis für das Lebenswerk eines Pioniers oder einer Pionierin vergeben. Ab 2022 wird der DDAA wieder belebt.
Weitere Informationen über die 2021 im Sony Center ausstellenden Künstlerinnen und Künstler findet ihr unter sonycenter.de oder unter damprojects.org.
Beitragsbild: Banz&Bowinkel, DAEMON-PHYSIX
Digitale Kunst im Sony Center
Noch bis 31.07.2021